Am 1. Oktober 2024 jährt sich die Gründung der RAVAG (Radio Verkehrs AG), des ersten österreichischen Rundfunksenders, zum 100. Mal. Die RAVAG wurde 1924 in Wien gegründet und war maßgeblich an der Entwicklung und Verbreitung des Rundfunks in Österreich beteiligt. Ihre Studios waren zunächst im ehemaligen Heeresministerium, einem imposanten Gebäude am Wiener Stubenring, untergebracht. Diese enge Verbindung zwischen dem Militär und den Anfängen des Rundfunks unterstreicht die Bedeutung von Kommunikationstechnologien in jener Zeit.

Neben der Rundfunkgeschichte ist die Entwicklung der Telekommunikation eng mit dem Militär verbunden. In der Starhemberg-Kaserne in Wien ist die Fernmeldesammlung des Heeresgeschichtlichen Museums beheimatet. Die Besucher werden anhand der Exponate aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu Nachrichten- und Verschlüsselungstechniken des Kalten Krieges (Agentengeräte) und moderner militärischer Kommunikationstechnik über die Entwicklung des militärischen Fernmeldewesens informiert. Diese Sammlung zeigt auch, wie eng der Rundfunk und die militärische Kommunikation miteinander verbunden sind. 

Insgesamt verdeutlicht die 100-jährige Geschichte der RAVAG, wie die Rundfunk- und Kommunikationstechnologien in Österreich von staatlichen, militärischen und zivilen Entwicklungen geprägt wurden. Von den ersten Sendungen aus dem ehemaligen Heeresministerium bis hin zur modernen Kommunikationswelt spielte der Rundfunk eine zentrale Rolle in der Gesellschaft und der Geschichte Österreichs.

Dabei ist das Medium so beliebt wie eh und je: rund 6,1 Millionen Personen schalten in Österreich täglich das Radio ein, was einer Reichweite von etwa 75 Prozent entspricht. Pro Tag werden dabei 196 Minuten Radio gehört.

Mehr Infos zum Jubiläum „100 Jahre Radio“ findet man hier: https://www.dokufunk.org/, https://www.bmaw.gv.at/Ministerium/Organisation/Geschichte/100-Jahre-RAVAG.html

© ORF, HGM Archiv Ansichtskarte (Detail), Österreichisches Staatsarchiv