Kostenfrei 130 freie Plätze
HGM Symposium: Der frühneuzeitliche Krieg als multidimensionale Krise für Herrschaft und Gesellschaft
Frühneuzeitliche Kriege lösten komplexe Krisen aus, tiefgreifende Veränderungen folgten.
Situationsbedingte Ereignisse wie militärische Konflikte produzieren tiefgreifende Krisen mit multidimensionalem Charakter, die Herrschaftsstrukturen und Gesellschaftsordnungen nachhaltig prägen. Diese Konflikte destabilisierten nicht nur politische Systeme, sondern veränderten gleichermaßen soziale und geographische Räume, militärische Strukturen und Vorgehensweisen sowie kulturelle Praktiken.
Das Symposium beleuchtet zwei Fallbeispiele, nämlich den Großen Nordischen Krieg (1700–1721) und den Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714), und untersucht, wie aus bewaffneten Konflikten, Schlachten oder Belagerungen resultierende Krisen verschiedene handlungsgenerierende Konsequenzen nach sich zogen.
Es werden politische Machtverschiebungen innerhalb von Herrschaftssystemen, militärstrategische Entscheidungen als Produkt oder Auslöser von Krisen sowie ökonomische und humanitäre Krisen als Begleiterscheinung von Konflikten thematisiert. Dabei soll individuelle Wahrnehmung als Form einer deskriptiven Kriegserfahrung, Fragen der Gewalt und das Erinnern an kritische Wendepunkte als Teil einer visuellen und materiellen Kultur Berücksichtigung finden.
Eine Kooperationsveranstaltung des Heeresgeschichtlichen Museums Wien und des Wissenschaftlichen Zentrums der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien.
9 − 9:15 | Grußworte
Direktor Georg HOFFMANN (Heeresgeschichtliches Museum Wien)
Direktor Piotr SZLANTA (Wissenschaftliches Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien)
9:15 − 10:15 | KEYNOTE LECTURE
Marian FÜSSEL (Georg-August-Universität Göttingen) Regeln der Gewalt? Krisen der Humanität in den Kriegen des frühen 18. Jahrhunderts
10:45 − 12:15 | KRIEGSFOLGEN UND STAATLICHKEIT
Chair: Piotr SZLANTA (Wissenschaftliches Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien)
Konrad BOBIATYŃSKI (Universität Warschau) Die Krise des Staates und der Armee in der Polnisch-Litauischen Republik zu Beginn des 18. Jahrhunderts
Claudia REICHL-HAM (Heeresgeschichtliches Museum Wien) „Lieber bayerisch sterben, als in des Kaisers Unfug verderben!“ Die Besetzung Bayerns durch habsburgische Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg
Bogusław DYBAŚ (Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń) Einige Bemerkungen zum Festungskrieg während des Großen Nordischen Krieges (1700–1721)
13:30 − 14:30 REZEPTION VON KRISEN
Chair: Konrad PETROVSZKY (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Matthias SCHNETTGER (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) ,… di male in pegio’. Das Ende des Herzogtums Mirandola (1708) aus der Perspektive des Hofchirurgen Giovan Francesco Piccinini Thomas WEIßBRICH (Deutsches Historisches Museum) „Wie wunderlich! seht wie das Spiel verändert sich“: Meinungsbildende Publizistik im Spanischen Erbfolgekrieg und Großen Nordischen Krieg
14:45 − 16:15 | HERRSCHAFT IM UMBRUCH
Chair: Kolja LICHY (Universität Wien)
Jenny ÖHMAN (Uddevalla) Die Rolle Schwedens im Großen Nordischen Krieg
Jacek KORDEL (Universität Warschau) Stanisław Leszczyński gegen die Wettiner. Die Königswahlen in Polen vor dem Hintergrund europäischer Machtpolitik
Ursula KOSIŃSKA (Universität Warschau) Verbündete oder Rivalen? Die deutschen Kaiser und König August II. von Polen während des Großen Nordischen Krieges (1700–1721)
16:45 − 17:45 | FÜRSTLICHE SCHREIBPRAKTIKEN
Chair: Mona GARLOFF (Universität Innsbruck)
Stefan SEITSCHEK (Österreichisches Staatsarchiv) Machtspiele. Der Spanische Erbfolgekrieg und der Nordische Krieg aus Sicht Karls VI. Ferenc TÓTH (ELTE HTK Budapest) Der Ungarnkrieg (1703–1711) in den Schriften des Fürsten Franz II. Rákóczi
17:45 – 18 Uhr | Schlussworte
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich. Bitte weisen Sie Ihren QR-Code beim Einlass vor.