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Man sieht eine impressionistische Darstellung eines langen Tisches. Dahinter sitzen und stehen viele Personen. Im Hintergrund sieht man drei große Fenster. Das Bild ist vor allem in roten Tönen gehalten, einige der Personen haben blaue Akzente.

Objekt des Monats Mai 2025

Objekt des Monats Mai 2025

Sergius Pauser (1896–1970): Die Staatsvertragsunterzeichnung bei Scheinwerferlicht am 15. Mai 1955 im Oberen Belvedere Wien.


Die künstlerische Karriere des Absolventen der Münchner und Wiener Akademie, Sergius Pauser, war ein stetiges Auf und Ab. Anfangs dem Expressionismus anhängend, wechselte er Ende der 1920er Jahre zur Neuen Sachlichkeit und drückte sich später mehr und mehr in aufgelockerter Malweise aus. In den 1930er Jahren stellte er in Deutschland, den USA und der Schweiz aus – mit Erfolg, wie zahlreiche österreichische und internationale Preise belegen.

Dem Nationalsozialismus passte sich Pauser stilistisch nicht an – im Gegenteil: bei der Eröffnung einer Ausstellung im „Haus der Deutschen Kunst“ 1937 entfernte Adolf Hitler persönlich in einem Wutanfall seine Bilder von der Wand und bezeichnete selbige als „entartet“. Diese Affäre löste in Pauser heftige Existenzängste aus. Wie sich herausstellte nicht unbegründet, er wurde im Herbst 1944 mit fünftausend sogenannten „Politisch Unzuverlässigen“ in ein Schanz-Lager bei Bad Radkersburg gebracht.

Ab 1945 stellte Pauser wieder national und international aus und wurde vielfach ausgezeichnet. 1955 erteilte ihm die Bundesregierung den Auftrag, die feierliche Unterzeichnung des Staatsvertrages im Oberen Belvedere in einem Gemälde festzuhalten. Die erste Fassung wurde abgelehnt, aber dennoch vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst angekauft (heute Artothek des Bundes). Anschließend, über einen Auftrag sowohl der Stadt Wien als auch des Niederösterreichischen Landesmuseums, schuf Pauser eine zweite und dritte Fassung seiner an Ort und Stelle entstandenen Ölskizze. Das für die zeitgenössischen Regierungsmitglieder viel zu impressionistisch gestaltete Werk wurde von Bundeskanzler Julius Raab mit den höchst unstaatsmännischen Worten „Fahrts ab mit dem Dreck!“ abgelehnt. Den Auftrag für das Staatsvertragsgemälde erhielt schließlich Raabs „Leibmaler“ Robert Fuchs. Eine der beiden noch erhaltenen Ölskizzen Pausers befindet sich heute in der Albertina, die andere konnte 2005 von der Witwe des Malers durch das HGM angekauft werden und wird hiermit zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. 

© HGM/Sammlung: Die Staatsvertragsunterzeichnung bei Scheinwerferlicht am 15. Mai 1955, im Oberen Belvedere Wien. Signiert unten: "Sergius Pauser ", undatiert (1955).

 

 

 

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