Objekt des Monats Juli 2025
Gasmaskenfilter (deutsche Volksgasmaske) adaptiert als Knödelschöpfer.
Das Knödel- und Nudelsieb aus der Sammlung des Heeresgeschichtlichen Museums erzählt die Geschichte von Armut und Mangel nach dem Zweiten Weltkrieg. Während des Krieges gab es im Deutschen Reich den sogenannten „Luftschutz“ für die zivile Bevölkerung. Das bedeutete, dass einfache Gasmasken in verschiedenen Größen und Ausführungen an die Zivilbevölkerung verteilt wurden. Die offizielle Bezeichnung dafür war „Volksgasmaske“. Der dazugehörige Gasmaskenfilter hatte an der Unterseite eine Metallscheibe mit Schlitzen. Und genau aus diesem Unterteil des Maskenfilters wurde der Schöpfteil des hier ausgestellten Küchengerätes gefertigt.
Mit diesem Sieb konnten Knödel oder Nudeln aus dem kochenden Wasser geschöpft werden. Das Wasser tropfte ab, der Knödel oder die Nudel blieben liegen. Das Sieb ist nur ein Beispiel dafür, wie aus Mangel an Materialien oder Produkten Kriegsgerät zu Alltagsgegenständen umfunktioniert wurde.
Peter Steiner
Das Objekts des Monats kann im Museum im ersten Stock in der Vitrine hinter der Statue “Austria” beim Stiegenaufgang besichtigt werden.
© HGM/ Archiv




