Als der Krieg am 2. September 1945 endete
Am 2. September 1945 unterzeichneten der US-General Douglas MacArthur und der japanische Außenminister Shigemitsu Mamoru an Bord der „USS Missouri“ die bedingungslose Kapitulation des japanischen Kaiserreiches. Damit war der Zweite Weltkrieg auch im Pazifik beendet.
Gestern vor 86 Jahren, am 1. September 1939, begann mit dem militärischen Überfall von Nazi-Deutschland auf Polen und der am 3. September folgenden Kriegserklärung von Frankreich und Großbritannien an Deutschland der Zweite Weltkrieg. Die europäische Dimension des Krieges entfaltete sich alsbald, während er im Jahr 1941 mit dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion und dem Angriff Japans am 7. Dezember auf den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbour endgültig eine globale Dimension annahm.
Doch wann endete der Zweite Weltkrieg tatsächlich? Während in Europa der Krieg offiziell am 8. Mai 1945 mit dem VE-Day (Victory in Europe Day) und der bedingungslosen Kapitulation Nazi-Deutschlands endete, gingen die Kampfhandlungen in Südostasien weiter. Erst nach zwei verheerenden Atombomben-Abwürfen gab Japan auf.
Am 2. September 1945 unterzeichneten in der Bucht von Tokio, an Bord des Schlachtschiffes „USS Missouri“, der US-General Douglas MacArthur und der japanische Außenminister Shigemitsu Mamoru die bedingungslose Kapitulation des japanischen Kaiserreiches. Der Kaiser Hirohito war nicht anwesend. Zentral für die Aufgabe Japans waren nicht nur die nuklearen Angriffe der USA am 6. und 9. August 1945 auf die Industriestädte Hiroshima und Nagasaki gewesen, sondern auch die Kriegserklärung der Sowjetunion an Japan am 8. August 1945. Japan hatte mit der Moskauer Kriegserklärung durch Sowjetdiktator Josef Stalin einen neuen Gegner bekommen. Danach war Kaiser Hirohito zur Aufgabe bereit und wollte per Radioansprache (Gyokuon-hōsō, “Übertragung der kaiserlichen Stimme”) eine Erklärung an sein Volk verbreiten. Dies führte dazu, dass zahlreiche überraschte Untertan: innen am 15. August 1945 erstmals die Stimme ihres Kaisers öffentlich über die Radiogeräte hörten. Und zwar mit einer blumigen Umschreibung der Ereignisse:
"Das Unerträgliche ertragen und das nicht Erduldbare erdulden.“
Mit diesen Worten erklärte der Kaiser in der Rede zur “Beendigung des Großostasiatischen Krieges” die Annahme der Potsdamer Erklärung der Alliierten. Der bis dahin blutigste militärische Konflikt der Weltgeschichte hatte somit formal sein Ende gefunden. Japan befindet sich jedoch auch heute noch in Konflikten mit seinen Nachbarstaaten, welche auf den Zweiten Weltkrieg zurückzuführen sind. Der formale Friedensschluss hat somit nicht das Ende der Streitigkeiten bedeutet.
Text: HGM Öffentlichkeitsarbeit nach einem Gespräch mit HGM-Forscher und Zeithistoriker Richard Germann und unter Berufung auf Historiker Takuma Melber, welcher im Oktober bei der internationalen Tagung „Krieg und Erinnerung: Spuren des Krieges und ihre Verarbeitung“ im HGM zu Gast sein wird.
© Keystone/ullstein-bild, General Yoshijirō Umezu: Er unterzeichnete die Kapitulation Japans mit.
