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Als Orientierungshilfe können Sie hier die diversen Jahre direkt anwählen. 

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Vor 2001

Kampfraum Südost

(Juni bis August 1944)

Diener zweier Herren? Die Militärattachés

(6.3. bis 6.10.1996) 

Sibirische Klarheit. In russischer Kriegsgefangenschaft 1914 bis 1920

(6.3. bis 31.3.1999)

Zwischen den Fronten. Österreichs Blauhelme im Dienste des Friedens.

(26.10. 1999 bis 26.3.2000)

gleich-berechtigt

Soldatin sein in Österreich (25. 10. 2000 bis 25.2.2001)

Frauen in Kampfanzügen sind uns heute ein fast schon vertrautes Bild. Was in nahezu allen Staaten Europas schon seit langem zu einer Selbstverständlichkeit wurde, ist seit Jänner 1998 auch in Österreich möglich: Frauen können sich freiwillig als Berufssoldatinnen zum österreichischen Bundesheer melden. Ziel dieser Ausstellung soll es sein, die Aufgaben, Leistungen und den Einsatz von Frauen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart zu dokumentieren.

2001

Der Eiserne Vorhang

(23.4. bis 30.10.2001) 

Diese Sonderausstellung befasste sich mit der Geschichte des "Eisernen Vorhangs" und zeigte insbesondere, wie Österreich und Ungarn diese Epoche erlebten. Die Besatzungszeit in Österreich, die ungarische Revolution im Jahre 1956 und der Abbau des Grenzstreifens (Eiserner Vorhang) standen dabei im Zentrum dieser sehenswerten Präsentation. Zahlreiche Exponate aus dieser Epoche zeichneten ein lebhaftes Bild der historischen Trennung zwischen Ost und West. Gezeigt wurden Ausstellungsgegenstände wie Fluchthilfe-Erfindungen und Fluchtobjekte vom Rucksack bis zum legendären Trabant, Ausrüstungen von Grenzsoldaten und Teile von technischen Grenzsperren. Unter den rund 500 Ausstellungsobjekten befanden sich auch das Original des österreichischen Staatsvertrages von 1955 und des Warschauer Pakt-Vertrages. Die gelungene Ausstellung wurde durch zahlreiche Bilder und Fotos abgerundet. Die Eröffnung fand im Beisein von Verteidigungsminister Herbert Scheibner und seinem ungarischen Amtskollegen Dr. János Szabó am 23. April 2001 statt.

Unternehmen Capricorn - Eine Expedition durch Museen

(1.5. bis 30.6.2001)

"Unternehmen Capricorn - eine Expedition durch Museen" thematisierte das Verhältnis von Kultur und ihrer Geschichte zur Gesellschaft in Form eines Kunstprojektes im öffentlichen Raum. Zehn von Christoph Steinbrener geladene Museen richteten dabei kurzfristige Dependancen ihrer Häuser in leerstehenden Geschäftslokalen rund um den Wiener Karmelitermarkt ein. Die dort zu sehenden Exponate waren der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich. Teilnehmende Museen: Naturhistorisches Museum Wien, Jüdisches Museum Wien, Technisches Museum Wien, Österreichisches Museum für Volkskunde, Historisches Museum der Stadt Wien (Wien Museum), Heeresgeschichtliches Museum Wien, Museum für Völkerkunde, Sigmund Freud-Museum, Mumok Stiftung Ludwig Wien, Österreichisches Theatermuseum

Österreich und der Zerfall Jugoslawiens

(12.12.2001 bis 1.4.2002) 

2002

Die B-Gendamerie (1952 bis 1955)

(1.8.2002 bis 22.6.2003)

Die Sonderausstellung präsentierte eine Art Rückblick und nicht zuletzt auch eine kleine Bilanz über das dreijährige Bestehen der Vorgängerorganisation des österreichischen Bundesheeres, der "B-Gendarmerie" (von 1952 bis 1955). Die Ausstellungseröffnung im Beisein des Leiters der Sektion I, General Dr. Friedrich Hötzl bot vor allem vielen "B-Gendarmen" die Gelegenheit, ehemalige Kameraden nach langer Zeit wiederzusehen und sich an Hand verschiedener Exponate wieder jener Zeiten zu erinnern, als sie die "Männer der ersten Stunde" waren und ihren Teil zur Wiedererrichtung des unabhängigen Österreichs leisteten. 
Die im Grunde genommen nur auf die drei westlichen Besatzungszonen (USA, F, GB) beschränkte "B-Gendarmerie" bildete die wesentliche Voraussetzung für den Aufbau der österreichischen Streitkräfte nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955. Ihre Entstehungsgeschichte, ihr Bestehen von 1952 bis 1955 sowie nicht zuletzt die im Rahmen des österreichischen Bundesheeres gepflegte Tradition möchte das Heeresgeschichtliche Museum anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Aufstellung dieser Formation mit einer kleinen Sonderschau dokumentieren. 
An Hand zahlreicher zum Teil noch nie gezeigter Objekte (Waffen, Ausrüstungsgegenständen und Fahrzeuge aus US-amerikanischen Beständen, Uniformen sowie Dokumenten und Fotos) soll der Besucher Einblick in dieses überaus wichtige erste Kapitel der militärischen Nachkriegsgeschichte Österreichs erhalten und sich gleichzeitig ein Bild von den Anstrengungen zur Wiedererlangung der vollen Souveränität Österreichs und der Aufstellung eines eigenen österreichischen Heeres in den schwierigen politischen Auseinandersetzungen während des Kalten Krieges verschaffen.

Wild Geese in Austria. Irish Soldiers and Civilians in the Habsburg Service. 1618-1918 

Extern/ Irish National Museum/Colins Barracks/Dublin Ireland) (31.10.2002 bis 24.8.2003)  


Knapp 400 Jahre nachdem die ersten Iren aus zumeist politischen Gründen ihre Heimatinsel verlassen mussten und ihren Weg auf den Kontinent antraten, um dort ihre militärischen und politischen Fähigkeiten in den Dienst der europäischen Mächte zu stellen, widmete sich eine Sonderausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums diesem bislang kaum beachteten Thema. In einer bilateralen Kooperation mit dem Irischen Nationalmuseum wurde versucht, insbesondere den weithin unbekannten, aber äußert interessanten und bedeutenden österreichischen Aspekt der Geschichte dieser gemeinhin als Wildgänse ("Wild Geese") bezeichneten Soldaten und Offiziere näher zu betrachten.
Über 100 Ausstellungstücke, Uniformen, Musketen, Säbel, Orden und Auszeichnungen, Schlachtengemälde, Portraits und nicht zuletzt zahlreiche Dokumente präsentierten die sehr wechselvolle und facettenreiche Geschichte dieser österreichischen Iren derzeit in den Collins Barracks/Dublin (Irland). Neben Portraits und Erinnerungsstücken an Thomas Carve, Deveroux und Butler ließen sich in dieser Ausstellung auch bekannte Namen aus der maria-theresianischen Epoche wiederfinden, wie Feldmarschall Maximilian Ulysses Brown (1705-1757), Feldmarschall Karl Claudius O'Donnell sowie der des langjährigen Lehrmeisters Kaiser Josephs II. und Begründer des österreichischen Generalstabswesens, Feldmarschall Moriz Graf Lacy (1725-1801). Dem militärischen Einsatz der irischen Soldaten während der napoleonischen Kriege wurde jedoch genauso Rechnung getragen, wie der heldenmütigen Rettung Kaiser Franz Joseph I. beim Attentatsversuch 1853 durch seinen Adjutanten Oberst Maximilian Graf O'Donnell. Ein spezielles Kapitel widmete sich den Iren im Dienste der österreichischen Kriegsmarine und nicht zuletzt dem erst 1986 verstorbenen letzten Träger des Maria Theresien Ordens und wohl bekanntesten österreichischen Marinefliegers des 1. Weltkrieges irischer Abstammung, Linienschiffsleutnant Gottfried Baron von Banfield.

2003

Die Wildgänse – Irische Soldaten im Dienste der Habsburger

(17.9.2003 bis 8.2.2004)

„Je mehr Iren in österreichischen Diensten stehen, um so besser! So werden unsere Truppen immer gute Disziplin halten; ein irischer Feigling ist eine große Seltenheit, und wenn die Iren auch grundsätzlich eine Abneigung gegen etwas haben, tun sie es dennoch in ihrem Wunsch, Ruhm zu erwerben.“ (Franz Stephan von Lothringen). 
Die Sonderschau widmete sich einem bislang in Österreich praktisch völlig unbekannten Thema irisch-österreichischer Militärtradition. Uniformen, Musketen, Säbel, Orden, Schlachtengemälde, Portraits und nicht zuletzt zahlreiche Dokumente präsentieren die sehr wechselvolle und facettenreiche Geschichte dieser Iren in österreichischen Diensten von Beginn des Dreißigjährigen Kriegs bis zum Ende der Monarchie 1918. Dem militärischen Einsatz der irischen Soldaten während der napoleonischen Kriege wird dabei genauso Rechnung getragen, wie der Rettung Kaiser Franz Joseph I. beim Attentatsversuch 1853 durch seinen Adjutanten Oberst Maximilian Graf O'Donnell. Ein spezielles Kapitel widmet sich den Iren im Dienste der österreichischen Kriegsmarine und nicht zuletzt dem erst 1986 verstorbenen letzten Träger des Militär-Maria-Theresien-Ordens und wohl bekanntesten österreichischen Marinefliegers des Ersten Weltkrieges irischer Abstammung, k.u.k. Linienschiffsleutnant Gottfried Baron von Banfield. Im Beisein von Herrn Bundesministers Günter Platter und des Botschafters von Irland, S.E. Ronan Paul Murphy, fand am Abend des 16. Septembers 2003 in der imposanten Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museum die Eröffnungsfeier statt.

2004

Tyrannenmord

(12.5. bis 5.9.2004) 

Revolutionssaal - Österreich und Europa 1789-1866

(permanent) (ab 25.5.2004)

Tabak und Pulverrauch

(15.9. bis 21.11.2004) 

Krisenjahre. Max Weiler und der Krieg

(1.12.2004 bis 6.2.2005)

2005

Von der Sturmhaube zum Kevlarhelm

(16.2. bis 15.6. 2005)

Unter dem Begriff „Helm“ werden grundsätzlich sämtliche vom Menschen zum Schutz des Kopfes verwendete Kopfbedeckungen bezeichnet. Für Soldaten stellte er seit jeher den wichtigsten Bestandteil ihrer Schutzausrüstung dar. Mit der zuneh-menden Verbreitung der Feuerwaffen verlor der Helm jedoch zunehmend an Bedeutung und verschwand in den österreichischen Heeren zu Beginn des 18. Jahrhunderts völlig. Erst im Jahre 1798 wurde wieder ein Lederhelm als sogenannter „Einheitshelm“ für sämtliche Waffengattungen vorgeschrieben, der sich jedoch nicht bewährte und lediglich bei der Kavallerie erhalten bleiben sollte. 
Während des Ersten Weltkriegs ergab sich aufgrund der verheerenden Granatsplit-terwirkung erneut der Bedarf nach einem Schutzhelm für die in den Schützengräben kämpfenden Soldaten. Österreich-Ungarn führte Ende 1916 ein dem deutschen Stahlhelm nachempfundenes Helmmuster ein, das auch von den Truppen des österreichischen Bundesheeres in der Zwischenkriegszeit getragen wurde. 
Bei der Wiederbewaffnung der österreichischen Streitkräfte nach 1945 wurde an-fangs auf die noch aus dem Weltkrieg stammenden deutschen und amerikanischen Helmen zurückgegriffen, wobei sich letztendlich das amerikanische Muster durchsetzen sollte. Im Jahre 1997/1998 gelangte schließlich der heute in Gebrauch stehende Kunststoff–Helm (Kevlar) als „Kampfhelm“ zur Einführung und dient den Soldaten sowohl als Schutz- als auch als Paradekopfbedeckung. 

50 Jahre Bundesheer - Ein Heer für jede Jahreszeit

(4.5. bis 17.5.2005 und 29.10. bis 27.11.2005)

Auf einer Fläche von rund 200 m2 wurde die Geschichte des Österreichischen Bundesheeres der Zweiten Republik in einer vorwiegend zweidimensionalen Form veranschaulicht. Dabei sollte dem Wirken und den herausragenden Leistungen der österreichischen Soldaten der letzten 50 Jahre Rechnung getragen werden. Sicherungs-, Assistenz- und Katastrophenschutzeinsätze werden ebenso behandelt, wie das internationale Engagement im Rahmen von UN-Missionen und friedenserhaltenden Einsätzen.Neben 50 Jahren Geschichte des Bundesheers der Zweiten Republik traf der Besucher in der Ausstellung auch auf 50 Jahre österreichische sowie 50 Jahre Weltgeschichte zwischen 1955 und 2005. Denn, das Ende des Warschauer Pakts hatte ebenso Folgen für die Entwicklung des Bundesheeres wie das Lawinenunglück von Galtür 1999. Diese Querverbindungen darzustellen war eines der wesentlichen Ziele dieser Präsentation.In fünf voneinander unabhängigen Modulen ließ die Ausstellung vor den Augen der Besucher 50 Jahre Bundesheer Revue passieren. Während die ersten vier Module einen chronologischen Abriss liefern ("Die Gründerjahre" 1955-59; "Schild ohne Schwert" 1960-69; "Abhaltung als Ziel" 1970-89; "Frieden erhalten, Zukunft gestalten" 1990-2005), beschäftigt sich das fünfte Modul mit dem Titel "Hilfe ohne Grenzen - die Auslandseinsätze" sowohl mit den UNO- als auch den Katastropheneinsätzen des Bundesheeres außerhalb Österreichs. Chronikseiten - auf denen die Geschichte der Welt, die Geschichte Österreichs und jene des österreichischen Bundesheers gegenübergestellt wurden – ließen die Besucher in die verschiedenen Epochen eintauchen. Die Geschichte des Bundesheers wurde so nicht als isoliertes Einzelereignis gezeigt, sondern es wurden die verschiedenen Querverbindungen zu anderen Ereignisse sowie die Auswirkungen, die dadurch für das Bundesheer entstanden, aufgezeigt.Uniformfiguren, zentrale Schlüsseldokumente zur Geschichte des Bundesheers sowie Zeitungsausschnitte und Fotos sollten den Besucher erinnern und begleiten. Große Photowände stellten bekannte Ereignisse aus den verschiedenen Zeitabschnitten dar. Höhepunkt der einzelnen Module war aber sicher der Medien-Corner, wo eine Auswahl an bisher kaum gezeigtem historischen Video- und Tonmaterial aus den jeweiligen Zeiträumen gezeigt werden.
Die Ausstellung „wanderte“ anschließend durch Österreich und wurde im gesamten Bundesgebiet bei verschiedenen ressorteigenen Veranstaltungen untergebracht.

Phönix aus der Asche

(21.6.2005 bis 30.10.2005)

Carl Szokoll - Mensch, Soldat, Zeitzeuge

( Extern AG Rossau) (24.8.2005 bis 26.8.2005)

Ausstellung zur Kriegsmarine

(Extern Volksbank) (31.10.2005 bis 26.11.2005)

Über allen Gipfeln

(7.12.2005 bis 23.4.2006)

2006

Geschenkt, gekauft, erworben – gesichert

(10.5.2006 bis 1.10.2006)

Sammeln, Bewahren, sowie Dokumentieren und Präsentieren, dass sind die recht einfach klingenden Maxime praktisch jeglicher musealen Tätigkeit. Erst durch den Reichtum einer Sammlung lassen sich künftige Ausstellungsprojekte überhaupt ermöglichen. So erwarb das Heeresgeschichtliche Museum in den letzten Jahren über 15.000 Objekte, wobei es tatsächlich immer nur ein kleiner Bruchteil in die Ausstellungspräsentation schafft. Vieles bleibt zumeist „eingelagert“ und harrt mitunter Jahre auf seinen „Einsatz“. Es rentiert sich daher schon einmal ein Blick hinter die Kulissen – sprich Depots.

Das Heeresgeschichtliche Museum verfügt über eine der bedeutendsten militärhistorischen Sammlungen Europas. Sie wird laufend vergrößert und für die Zukunft gesichert. Die Objekterwerbungen erfolgen primär durch Ankauf, Schenkungen, Tausch oder Zuweisungen bzw. durch die Übergabe von entsprechenden Nachlässen. Gerade sie sind besonders hochgeschätzt, da sie sowohl die individuelle Lebensgeschichte der Soldaten, als auch die allgemeine Geschichte widerspiegeln. Ohne sie könnte auch so ein bedeutender und wertvoller Bestand wie der des Heeresgeschichtlichen Museums nicht auskommen. Die Bestandsbewahrung allein reicht schon seit langem nicht mehr aus. Es ist die Vergangenheit, die in den Museen für die Gegenwart und die Zukunft aufgearbeitet und dokumentiert wird, um Verständnis für historische Entwicklungen und Zusammenhänge zu fördern. Manch’ einer wird stutzen, was für Museumsleute dabei in die „nähere“ Auswahl fällt – sprich sammlungswürdig ist. Zusammen präsentiert die Auswahl der ausgestellten Objekte die große Bandbreite des Heeresgeschichtlichen Museums, wobei sich auch scheinbar einfache Dinge bei näherem Hinsehen unter Umständen als weitaus interessanter erweisen, als man dies vermuten könnte... 

In der Sonderausstellung wurden die beeindruckendsten Neuerwerbungen der Jahre 2000 bis 2006 gezeigt. Viele dieser Stücke wurden im Rahmen der Sonderschau erstmals öffentlich präsentiert. Vieles kehrte am Ende wieder zur weiteren Verwahrung in die hierfür geeigneten Depots zurück. Unter den zahlreichen Exponaten befanden sich neben Uniformen, Waffen und Gemälden auch alte Filmplakate und Fotografien. Ein ganz besonderes Stück ist sicherlich der Draken, den das Museum heuer zugewiesen bekommen hat.

Panzerlärm an Österreichs Grenze. Der Grenzsicherungseinsatz des Österreichischen Bundesheeres 1956. 

(17.10.2006–01.04.2007)

Am 24. Oktober 2006 jährte sich zum 50. Mal der Jahrestag des ersten Bundesheereinsatzes an der Grenze zum Nachbarland. Der Grenzsicherungseinsatz von damals zählt zu den bedeutendsten seit Bestehen der Zweiten Republik. Die Ausstellung im Heeresgeschichtlichen Museum widmete sich diesem Ereignis mit allen damit verbundenen Problemen und Herausforderungen. Die Sonderschau war chronologisch aufgebaut und gab den Besuchern durch zahlreiche Hinweise auf die Parallelentwicklung in Budapest und anderen Teilen der Welt einen Einstieg in das Thema.

Aufmerksamkeit erregte vor allem das Zentrum des Ausstellungsraumes. Dort wurde ein Wohnzimmer eines Wiener Gemeindebaus aus dem Jahre 1956 rekonstruiert. Während im Fernsehen Originaldokumentationen der damaligen Zeit gezeigt wurden, fand um den Bildschirm herum, gleichsam an der Grenze, der Sicherungseinsatz des Bundesheeres statt. Dieser wurde anhand des aufschlussreichen Dokumentenmaterials dargestellt. Dazu zählten u. a. die im Original vorliegenden Kommandotagebücher. Auch schweres Großgerät wurde in die Ausstellung integriert. Ein Kampfpanzer T-34 sowie ein Panzerspähwagen M-8 waren vor dem Museumseingang ausgestellt. Als stumme Zeitzeugen der Geschichte versahen diese historischen  Fahrzeuge dort  ihren mehr als fünf Monate dauernden "Wachdienst".

2007

Your Buddy – Das Jagdkommando. Österreichs Elitesoldaten zu Lande, zu Wasser und in der Luft. 

(16.05.bis 28.10.2007)

Militärische Sondereinsatzkräfte besitzen praktisch in allen Armeen der Welt eine bedeutende Rolle, vor allem wenn es um die Bewältigung besonders riskanter und schwieriger Aufgaben geht. Zu diesen Spezialeinheiten zählt auch das Jagdkommando des Österreichischen Bundesheeres. Die Angehörigen dieser Sonderformation stellen innerhalb des infanteristischen Kampfelements eine absolute Besonderheit dar. Seit mehr als vier Jahrzehnten werden Jagdkommando-Soldaten für den Einsatz unter besonders schwierigen Gelände- und Witterungsbedingungen sowie in extremen Gefahrensituationen ausgebildet. Die Angehörigen dieser Eliteeinheit sind für Kommandounternehmungen zu Lande, zu Wasser und auch aus der Luft vorgesehen und zählen zu den absoluten Spezialisten der österreichischen Streitkräfte.

Das Heeresgeschichtliche Museum beleuchtete in seiner Sonderausstellung nicht nur Geschichte, Wesen und Bedeutung des österreichischen Jagdkommandos, sondern stellte auch ganz bewusst die aktuelle Bedeutung dieser Sondereinsatzkräfte des österreichischen Bundesheeres in den Vordergrund. Der Bogen spannte sich in der Ausstellung selbst von den Sturmsoldaten der k. u. k. Armee im 1. Weltkrieg, über die ersten Ausbildungsanfänge in den 1960er Jahren bis hin zu den aktuellen Auslandmissionen des Jagdkommandos in Afghanistan oder beispielsweise im Kosovo. Besondere Beachtung wurde dabei vor allem der Ausbildung und der Ausrüstung dieser militärischen Eliteformation geschenkt. Erstmals waren auch jene Geräte, Ausrüstungsteile und Waffen zu sehen, die das Jagdkommando über die letzten 40 Jahre nicht nur begleiteten, sondern auch die Garantie für den Schutz unserer Soldaten bis heute bieten.

Blaue Bucht und schwarze Berge. Fotografische Erinnerungen an die altösterreichischen Festungen im Raum von Kotor (Cattaro).

(18.06.–30.06.2007)

Die natürlichen Vorteile der Bucht von Kotor wurden schon früh erkannt und zu allen Zeiten von den verschiedensten Völkern und Kulturen genutzt. Die um 850 erstmals urkundlich erwähnte Stadt Kotor wurde immer stärker befestigt, bis sich schließlich ab dem 14. Jahrhundert ein für den Mittelmeerraum einzigartiger Fortifikationskomplex herausgebildet hatte. Unter der venetianischen Herrschaft (1420-1797) erlangte Cattaro als Hafen- und Festungsstadt für den Adriaraum große Bedeutung. Mit dem Frieden von Campo Formido (1797) gelangte die Bucht erstmals in habsburgischen Besitz, diente 1805 – 1807 vorübergehend als russischer Marinestützpunkt und geriet 1807 – 1814 unter französische Herrschaft. Aufgrund der Bestimmungen des Wiener Kongresses (1814/15) wurde die Bucht von Cattaro schließlich endgültig Österreich zugesprochen. In Erkenntnis ihrer überaus großen strategischen Bedeutung veranlasste man den Ausbau der „Bocche di Cattaro“ zum zweitwichtigsten Kriegshafen der Monarchie und schritt zügig an den Bau modernster Befestigungsanlagen, vor allem am Eingang der Bucht selbst. Darüber hinaus wurde aber auch die militärische und zivile Infrastruktur erweitert. So erfolgte die Verkehrsanbindung der Bucht an das Hinterland nicht nur über neue moderne Straßen, sondern auch durch die Schmalspurbahn Sarajevo-Zelenika und die während des 1. Weltkrieges gebaute Drahtseilbahn Cattaro-Cetinje. Mit dem Ende der Donaumonarchie 1918 brach diese rege Bautätigkeit jedoch unvermittelt ab. Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen übernahm von den vorhandenen Befestigungswerken nur wenige. Der Rest verfiel oder wurde für die Bevölkerung der Umgebung zu einer äußerst beliebten Rohstoffquelle für Baumaterial. Schließlich verursachte das Erdbeben von 1979 weitgehende Zerstörungen im Bereich der Bucht.

Dennoch stellen die heute noch vorhandenen Reste der Befestigungsanlagen  eine überaus wichtige Dokumentation für die Jahrhunderte lange Entwicklung des Fortifikationswesens in diesem Raum dar.

SMS NOVARA – Hintergründe und Vorbereitungen zur ersten Weltumsegelung unter Österreichs Flagge.

(03.09. bis 13.09.2007)

Das Heeresgeschichtliche Museum bot der Universität Wien im Rahmen dieser Kleinausstellung die Möglichkeit, die Ergebnisse einer unter der Leitung von Univ. Ass. Dr. Tebel (Institut für Geschichte) zum Thema „SMS Novara“ abgehaltenen Lehrveranstaltung zu präsentieren. Bei der Eröffnung konnten Studentinnen und Studenten über die jeweils von ihnen bearbeiteten Teilaspekte referieren.

Im Keller. Österreich im Zeichen des Luftschutzes.

(21.11.2007 bis 25.05.2008)

Bomben fallen! Was tun?

Diese Sonderausstellung behandelte die Geschichte des Luftschutzes in Österreich. Die Entwicklung von den Anfängen im Ersten Weltkrieg über die Zwischenkriegszeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde anhand zahlreicher Exponate veranschaulicht. Um den Besucherinnen und Besuchern ein Gefühl für die Situation der Menschen von damals zu vermitteln, erinnerte der Ausstellungsraum an das Innere eines Luftschutzbunkers.

2008

Hölle in den Bergen über dem Isonzo 1915 – 1917

(26.02.2008 bis 09.03.2008)


In Zusammenarbeit mit dem slowenischen Museum Kobarid wurde in der Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museums eine Kleinausstellung präsentiert, welche anhand von Plänen und Fotos die österreichisch-ungarischen und italienischen Frontlinien im Raum Kobarid (Karfreit) während des Ersten Weltkrieges veranschaulichte. Gleichzeitig wurde versucht, anhand von einprägsamen und berührenden Porträtaufnahmen das Soldatenschicksal auf beiden Seiten der Front zu dokumentieren. Das gesamte Fotomaterial stammte aus dem Besitz des Museums Kobarid.

Einmarsch ’38. Militärhistorische Aspekte des März 1938

(11.06. bis 09.11.2008)

Im Gedenkjahr 2008 widmete das Heeresgeschichtliche Museum eine Sonderausstellung dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Österreich. Die Schau beleuchtet anhand zahlreicher Objekte und Bilddokumente die schicksalsträchtigen militärischen Ereignisse des März 1938. Gezeigt wird, welche Vorbereitungen Österreich gegen einen Angriff von deutscher Seite plante, wie sich der Einmarsch der deutschen Verbände gestaltete, sowie an Hand bislang noch nie gezeigter Schaustücke, Ton- & Filmdokumente und schriftlicher Unterlagen vor allem die Rolle des österreichischen Bundesheeres rund um den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht am 12. März 1938.

Spätsommer ’68. Der Einsatz des Österreichischen Bundesheeres

(26.11.2008 bis 07.06.2009)

Wie der Name schon verrät, beschäftigte sich diese Ausstellung mit der Intervention der Truppen des Warschauer Paktes in der ČSSR im August 1968 und dem daraus resultierenden „Einsatz“ des österreichischen Bundesheeres. In fünf farblich voneinander getrennten Kapiteln konnte der Besucher den chronologischen Ablauf der Ereignisse von August bis September 1968 mitverfolgen. In einem eigens dafür gebauten Kinosaal wurde eine für diese Ausstellung hergestellte 77 Minuten dauernde Dokumentation gezeigt, bei der nicht nur zehn Augenzeugen zu Wort kamen, sondern auch Originalberichte des ORF aus 1968 gezeigt wurden.

2009

Der unbekannte Verbündete – Bulgarien im Ersten Weltkrieg

(24.06.2009 bis 21.02.2010)

Die in Kooperation mit dem Bulgarischen Nationalen Militärhistorischen Museum erarbeitete Sonderausstellung beleuchtete anhand von Uniformen, Waffen, Plänen, Dokumenten und Fotos die wichtige, in Österreich aber weitgehend unbekannte Rolle, die Bulgarien als Verbündeter der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg spielte.

Napoleon im Marchfeld 1809 – 2009

(21.07. bis 11.09.2009)

Das Heeresgeschichtliche Museum / Militärhistorisches Institut würdigt die Zeit der Napoleonischen Kriege in seiner permanenten Dauerausstellung. Im Gedenkjahr 1809-2009 widmeten sich zahlreiche Landes- und Sonderausstellungen diesem Thema, in welchen viele Aspekte der Zeit und der Hauptprotagonisten beleuchtet wurden. Dem Heeresgeschichtlichen Museum galt es in der allgemeinen Retrospektive durchaus Neuland zu beschreiten, umso interessanter daher auch die Idee, Künstlern und Künstlerinnen unserer Zeit aus der betreffenden Region – dem Marchfeld – die Gelegenheit zu geben, im Rahmen einer Ausstellung ihren „Zugang“ zum Thema „Napoleon im Marchfeld 1809-2009“ zu präsentieren.

Musen an die Front! Schriftsteller und Künstler im Dienst der k. u. k. Kriegspropaganda 1914 – 1918

(30.09. bis 20.11.2009)

Der Erste Weltkrieg stellte insbesondere für die Künste eine große Herausforderung dar. Schriftsteller, Maler, Schauspieler und Musiker reagierten oft auf sehr unterschiedliche Weise darauf. Diesem besonderen Aspekt widmete sich die Wanderausstellung des Adalbert-Stifter-Vereins, die in einer Seitenhalle der Ruhmeshalle gezeigt wurde.

2010

Children of War: Broken Childhood

(12.02. bis 12.03.2010)

Großen Besucherinteresses erfreute sich die kleine Fotoausstellung, welche das Schicksal von Kindersoldaten beleuchtete. Die Zerstörung ihrer Jugend und die Gefährdung ihrer Zukunft wurden berührend aufgezeigt. Die Schau ist ein Aufruf, dieses inakzeptable Phänomen zu stoppen. Besonders bei den Jugendlichen fand das Thema dank eines gut abgestimmten museumspädagogischen Programms großen Anklang.

Schutz & Hilfe – 50 Jahre Auslandseinsatz

(16.06. bis 14.11.2010)

Seit der ersten Auslandsmission im Rahmen der Opérations des Nations Unies au Congo (ONUC) im Jahre 1960 standen bislang nicht weniger als 90.000 österreichische Soldatinnen und Soldaten an den verschiedensten Brennpunkten der Erde, wenn es darum ging im Rahmen der Vereinten Nationen (UN), der Europäischen Union (EU), der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) bzw. im Rahmen der Partnerschaft für Frieden (NATO/PfP), entsprechende Maßnahmen zur Friedenssicherung („Peacekeeping“) zu ergreifen bzw. humanitäre Unterstützung sowie „Schutz und Hilfe“ bei Katastrophen im Ausland für die in Not geratene Bevölkerung zu leisten. 
Ziel der Ausstellung war es nicht nur die Auslandseinsätze des österreichischen Bundesheeres an sich zu dokumentieren, sondern vielmehr ein Gesamtbild des österreichischen Beitrags zur internationalen Gemeinschaft darzustellen. Von einem kleinen historischen Exkurs zu den Einsätzen der ehemaligen k.(u.)k. Armee bzw. der k.(u.)k. Kriegsmarine im Libanon, Bosnien-Herzegowina und Kreta (u.v.m.), über die Einsätze etwa auf Zypern, Golan, Afghanistan und im Tschad bis hin zur aktuellen Rolle Österreichs im UN-Sicherheitsrat spannte sich dabei der Rahmen der Präsentation. Neben entsprechendem Großgerät, zahlreichen Uniformen und Dokumenten, gilt es bei dieser Ausstellung primär die jeweiligen Einsatzorte und insbesondere die verschiedenen Einsatzarten den Besucherinnen und Besuchern näher zu bringen. Ein eigener thematischer Bereich wird den Vor- und Nachbereitungen der bisher erfolgten bzw. laufenden Einsätze gewidmet sein.

Vereinte Nationen – Vienna International Centre

(18.08. bis 12.09.2010)

Durch seine Aufnahme in die Vereinten Nationen erklärte sich Österreich am 15. Dezember 1955 letztlich auch dazu bereit, jene Verpflichtungen auf sich zu nehmen, die im Sinne des Völkerrechts aus dieser UN-Mitgliedschaft erwachsen, wozu auch die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit sowie Hilfeleistungen bei Katastrophenfällen zählen. 

Seit 1960 hat sich Österreich allein mit rund 90.000 Soldatinnen und Soldaten und zivilem Personal an über 80 internationalen Friedensoperationen und humanitären Einsätzen weltweit beteiligt. Dieses Engagement bildet einen der Eckpfeiler unserer aktiven Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen, wo Österreich eine besondere Verantwortung für Frieden und Sicherheit trägt. 

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des „Vienna International Centres“ wurde von der Magistratsdirektion-Auslandsbeziehungen der Stadt Wien eine thematische Ausstellung zusammengestellt, die über das V.I.C., das "Vienna International Centre" äußerst kompakt aber gleichzeitig auch sehr anschaulich berichtet.

Gemeinsam mit New York, Genf und Nairobi ist das Internationale Zentrum Wien einer von vier Amtssitzen der Vereinten Nationen. Seit der feierlichen Eröffnung am 23. August 1979 beherbergt die UNO-City eine Reihe internationaler Organisationen, die wesentlich zur Reputation Österreichs und der Stadt weltweit beigetragen haben. Aber neben einer Stätte der internationalen Begegnung ist die UNO-City inzwischen auch zu einem Wahrzeichen der Stadt und letztendlich Sinnbild für die Weltoffenheit und das Engagement Österreichs für den Frieden geworden.

Faces of Kosovo

Fotoausstellung der Fotokünstlerin Claudia Henzler im Heeresgeschichtlichen Museum 

(16.09. bis 10.10.2010) 

Der Flügelschlag eines Schmetterlings…

Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte: Bei regem Publikumsinteresse konnte vergangenen Donnerstag im HGM die neue Sonderfotoausstellung „faces of Kosovo“ im Beisein der Fotokünstlerin Claudia Henzler eröffnet werden. Gleichzeitig gelang es mit viel österreichischem Improvisationstalent sowie der Unterstützung des Militärpfarrers von Wien, Dr. Harald Tripp, einen überaus interessanten Abend zum Thema des sozialen Engagements im Einsatzraum Kosovo selbst zu gestalten. Neben Claudia Henzler, die über ihre Eindrücke während ihrer Recherchearbeiten referierte, erzählte die seit Jahren im Kosovo äußerst engagiert wirkende Schwester Johanna von ihren sozialen Projekten und persönlichen Begegnungen. Sie schilderte mehr als eindrucksvoll ihr Wirken gemeinsam mit dem österreichischen Bundesheer im Land selbst und die Bedeutung der Unterstützung vor Ort über sämtliche (menschlichen) Grenzen hinweg. Die Fotoschau, welche noch bis zum 10. Oktober im HGM/ MHI zu besichtigen ist, dokumentiert sehr eindrucksvoll und berührend die Situation im Kosovo sowie die wichtige Bedeutung von CIMIC für das Bundesheer einerseits und für die Bevölkerung anderseits….

Women in Peacekeeping:  The Power to Empower

Kleinausstellung im Heeresgeschichtlichen Museum 

(12.10. bis 14.11.2010)


Während der vergangenen sechs Jahrzehnte haben sich die Friedenseinsätze der Vereinten Nationen zu einem der wichtigsten Werkzeuge der internationalen Gemeinschaft zur Bewältigung vielschichtiger Krisen, die den internationalen Frieden und die Sicherheit bedrohen, entwickelt. Gegenwärtig sind mehr als 120.000 Männer und Frauen in sechzehn friedenserhaltenden Einsätzen weltweit für den Frieden aktiv – als Soldaten, Polizisten oder Zivilisten – von den Wüstengebieten Darfurs bis zu den Bergen in der Demokratischen Republik Kongo und den Küsten Haitis.
Der Aktionsplan der österreichischen Bundesregierung auf Basis der UN-Sicherheitsratsresolution 1325 bemüht sich um eine wesentlich stärkere und aktivere Rolle von Frauen in allen Phasen von Friedensbemühungen, von Friedensverhandlungen bis zum Wiederaufbau zerstörter Gesellschaften. Bildete die Beteiligung von weiblichem sanitätsärztlichem Personal bei den diversen Hilfs- und Katastropheneinsätzen sowie den Missionen der Vereinten Nationen an sich schon stets eine überaus wichtige Komponente für das österreichische Bundesheer - so wird der Einsatz und das internationale Engagement österreichischer Soldatinnen gerade in Zukunft von umso größerer Bedeutung sein.  
Die Erhöhung des Frauenanteils bei den österreichischen Entsendungen zu internationalen Friedensoperationen sowie in Entscheidungspositionen bei internationalen und europäischen Organisationen beschränkt sich aber nicht allein auf den militärischen Bereich, sondern umfasst insbesondere auch den Bereich von Polizistinnen, Justizvollzugsbeamtinnen und nicht zuletzt Richterinnen, die jene „Aufbauhilfe“ stellen, die unmittelbar nach den Konflikten notwendig ist, um den Frieden auch langfristig zu erhalten.

Die von der Organisation der Vereinten Nationen zusammengestellte Fotoausstellung zu diesem Thema wurde im Heeresgeschichtlichen Museum/ Militärhistorisches Institut Wien vom 12. Oktober bis 14. November 2010 gezeigt.

2011

Kindersoldaten in der Europäischen Geschichte

(12.2. bis 4.3.2011)

Kindersoldaten sind keineswegs ein Phänomen unserer Zeit und auch an sich keines, welches ausschließlich in den Regionen außerhalb Europas zu beobachten ist oder war. Bereits im Dreißigjährigen Krieg, aber auch während der Napoleonischen Kriege und insbesondere im Verlauf der beiden Weltkriege wurden auch von den europäischen Konfliktparteien immer wieder Kinder und Jugendliche zur Unterstützung der kämpfenden Truppe als Freiwillige geworben, mitunter aber auch zwangsweise rekrutiert, um bei militärischen Auseinandersetzungen als Kombattante eingesetzt zu werden.

100 Jahre Militärluftfahrt in Österreich

(29.4. bis 23.10.2011)

In enger Kooperation mit dem Verein der Gesellschaft zur Förderung der Österreichischen Luftstreitkräfte (GFL) präsentierte das HGM/ MHI heuer den Besuchern in Zeltweg einen repräsentativen Querschnitt durch 100 Jahre Militärluftfahrt in Österreich. Neben historischen Luftfahrzeugen und fliegertechnischen Gerät dokumentierte eine vom Referat Foto, Film & Repro zusammengestellte Dokumentation dabei insbesondere die historische Entwicklung der österreichischen Luftstreitkräfte von ihren Anfängen bis heute an Hand ausgewählter Medien. Zur Ausstellung wurde auch in Zusammenarbeit mit dem Streitkräfteführungskommando und Mitgliedern der GFL ein Sonderband herausgegeben.

Projekt & Entwurf – Militärische Innovationen aus fünf Jahrhunderten

(16.6. bis 6.11.2011)

So manch‘ österreichische Erfindung aus dem Bereich des Militärs zeigte sich im Laufe der Geschichte für den Ausgang einer Schlacht bzw. eines Krieges mitentscheidend bzw. nahm auf verschiedene weitere – zivile - Entwicklungen großen Einfluss. Das Heeresgeschichtliche Museum/ Militärhistorisches Institut in Wien besitzt eine große Anzahl an Prototypen, Projekten und Vorstufen, die im Rahmen der allgemeinen Ausstellung allerdings bislang nur begrenzt gezeigt werden konnten.

Um diesen - gerade im Bereich technischer, „künstlerischer“ und sonstiger militärischer Entwicklungen - bedeutenden Bestand erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurden diese Objekte zu einer eigenen Ausstellung zusammengefasst und im Rahmen ihrer jeweiligen historischen Epochen präsentiert. 
Durch die Miteinbeziehung sämtlicher Sammlungsteile sollte sichergestellt sein, ein für jeglichen Museumsgeschmack interessantes Ausstellungsprogramm zu präsentieren, welches die unterschiedlichen Besuchergruppen anspricht. Neben Exponaten aus den klassisch militär-technischen Sammlungen wurden gleichfalls Objekte aus dem textilen und künstlerischen Bereich gezeigt sowie aus dem Medien-Bestand wichtige Dokumentationen von Versuchen mit den jeweiligen Prototypen.

Sicherungseinsatz 1991 – im Blickfeld der Medien

(27. 6. bis 28.8. 2011)

Vor nunmehr zwanzig Jahren begann mit der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens im Jahre 1991 als erste der Teilrepubliken der Föderation der Zerfall Jugoslawiens. Bundesstaatliche, de facto von Serbien dominierte Bestrebungen, die damit beginnende Auflösung Gesamtjugoslawiens zu verhindern führten zum Bürgerkrieg, der in weiterer Folge Kroatien, danach für Jahre Bosnien-Herzegowina und zuletzt das Kosovo erfasst. Dieser „Unabhängigkeitskrieg“ an Österreichs Außengrenzen bildete formal den ersten zur militärischen Landesverteidigung nach dem Wehrgesetz (§ 2, Abs. 1, lit.a) durchgeführten Sicherungseinsatz des österreichischen Bundesheeres im Bereich der Bundesländer Steiermark und Kärnten, aber auch des südlichen Burgenlandes. Neben der prinzipiellen Erinnerung an die historischen Ereignisse war es das erklärte Ziel der Ausstellung, die mediale Berichterstattung von damals in den Vordergrund zu rücken.

2012

Kaiser Karl I. – Gesalbt, Geweiht, Gekrönt

(12.4. bis 19.8.2012)

Mitten in den Wirren des Ersten Weltkrieges verstarb Kaiser Franz Joseph I. Der damals erst 29jährige Großneffe Karl Franz Josef, durch die Ermordung seines Onkels, Erzherzog Franz Ferdinand, die diesen Krieg auslöste, plötzlich in die Position des Thronfolgers aufgerückt, folgte seinem verstorbenen Großonkel als Kaiser von Österreich und König von Ungarn auf den Thron. Karl, geboren 1887, hatte bis auf die Zeit eines für Mitglieder der Herrscherfamilie ungewöhnlichen Schulbesuches im Schottengymnasium die übliche Laufbahn eines jungen Erzherzogs. Erziehung und Studium wechseln sich mit militärischer Ausbildung in verschiedenen Garnisonen ab. Durch den Tod seines Vaters wurde Erzherzog Franz Ferdinand zu Karls Vormund. Durch Franz Ferdinands morganatische Heirat stand Karl plötzlich an zweiter Stelle in der Thronfolge. Vom Kaiser gar nicht, vom Erzherzog-Thronfolger nur spärlich in seine Rolle eingewiesen, wurde er mit Kriegsausbruch zum Mitglied des obersten Armeekommandos, eine Funktion, aus der Feldmarschall Conrad ihn schließlich wieder hinausdrängte. Auf seinen im Auftrag des Kaisers unternommenen Inspektionsreisen an die Front scheute er sich nicht, mit den Soldaten in ihren verdreckten, ungezieferbefallenen Stellungen in Kontakt zu treten, was ihm den Respekt seiner Männer einbrachte. Nach seiner Machtübernahme änderte er den von Franz Josef bekannten Regierungsstil komplett. Nach dem Vorbild seines Onkels versuchte er, inneren Frieden durch staatliche Reformen zu erhalten. Die von Ungarn forcierte Krönung als Karl IV. allerdings band ihn an die ungarische Verfassung, was eine Erfüllung der nationalen Wünsche der Slawen unmöglich machte. Die Übernahme des Oberbefehls über die Armee, die Verlegung des Oberkommandos von Teschen nach Baden und die Entlassung Conrads verhinderten Entwicklungen wie in Deutschland, wo die Politik von den Militärs bestimmt wurde, deren Einfluss auf das Zivilleben er in Österreich weitgehend ausschaltete. Seine Frau, eine Prinzessin von Bourbon-Parma, wurde von ihm als Beraterin in Entscheidungsprozesse einbezogen. Die immer aussichtsloser werdende Lage der Mittelmächte erkennend, versuchte er, einen Friedenschluss zu erreichen, was allerdings vorerst an der Haltung des Deutschen Reiches scheiterte. Die von ihm über seine Schwäger Sixtus und Xavier, die in der belgischen Armee dienten, initiierten Friedensbemühungen („Sixtusaffäre“) misslangen jedoch ebenso wie sämtliche seiner Bestrebungen, den Zusammenbruch des Vielvölkerreiches unmittelbar aufzuhalten. Der Zusammenbruch der Monarchie beendete seine Herrschaft im November 1918. Versuche einer Restauration zumindest in Ungarn scheiterten ebenso und führten dazu, dass er durch die Triple Entente auf die Insel Madeira verbannt wurde, wo er, von seinem Vertrauensmann um sein Vermögen betrogen, am 1. April 1922 verarmt an einer Lungenentzündung verstarb. Die Würdigung seiner Person erfolgte stets auf sehr unterschiedliche Weise. Die Lebensgeschichte Karl I. (1887 – 1922), dem letzten Kaiser von Österreich stand im Mittelpunkt der Sonderausstellung und widmete sich den verschiedenen Aspekten von Karls Leben und Handeln.

Alexander Pock – Militärmalerei als Beruf

(12.9.2012 bis 13.1.2013)

Alexander Pock (1871-1950) war einer der bekanntesten und begehrtesten Pferde- und Militärmaler der österreichisch-ungarischen Monarchie. Der gebürtige Znaimer studierte an der Wiener Akademie der bildenden Künste und verstand es wie kaum ein anderer, das farbenfrohe Erscheinungsbild der k.u.k. Armee in Ölmalerei, Aquarell, Pastell und Zeichnung wiederzugeben. Diese Begabung machte ihn beim wohlsituierten Bürgertum sowie in niederen und hohen Adelskreisen bis hin zum Thronfolger Franz Ferdinand (1863-1914) beliebt und geschätzt. Dadurch hatte Pock auch Kontakte zu ranghöchsten Militärs, die den Leutnant der Reserve vor einem Kampfeinsatz im  Ersten Weltkrieg bewahrten, sodass er Kriegsmaler in der Kunstgruppe des k.u.k. Kriegspressequartiers arbeiten konnte. Zu Kriegsende 1918 seiner Klientel weitestgehend beraubt, konnte er sich auf sein Talent in der Tiermalerei stützen und fertigte eine Reihe von Ölgemälden mit Motiven der Spanischen Hofreitschule an, die sich selbst in schwierigen Zeiten stets gut verkauften. Der Militärmalerei blieb er jedoch auch in dieser Zeit treu, so finden sich viele Motive und Porträts des Ersten Österreichischen Bundesheeres in seinem Œuvre. 
Das Heeresgeschichtliche Museum / Militärhistorische Institut besitzt heute den wohl größten Sammlungsbestand an Ölgemälden und grafischen Arbeiten des Künstlers, dessen wichtigste Objekte (insgesamt 30 Ölgemälde, 83 grafische Arbeiten und 2 Plastiken) im Rahmen der Sonderausstellung vom 12. September 2012 bis 13. Jänner 2013 der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die Biografie und das Werk Alexander Pocks wurden erstmals wissenschaftlich untersucht und können im zur Ausstellung erscheinenden Katalog nachgelesen werden.

Historismus und Moderne II

(10.12.2012 bis 7.1.2013)

Unter Dem Eindruck des Krieges im Ehemaligen Jugoslawien entstand in den Jahren 1992/93 der Zyklus „Gestern Wie Morgen“ von Elke Huala, eine Reihe von Köpfen in Steinzeug und Glas, die in erschreckend realistischer Sicht menschliches Verhalten und Versagen ausdrücken.

Gestern Wie Morgen entstand unter Ihnen ein Streit, wer wohl der Größte sei. „Da sagte Jesus Die Könige herrschen über ihre Völker und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen“ (Lukas). Unwahr ist, dass Kriege notwendig sind. Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern …. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge die über die Erde kommen denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert…

2013

WoMan At War - k.u.k. ♀Bilder 1914-1918

(14.3. bis 29.9.2013)

Mit Kriegsausbruch 1914 und der allgemeinen Mobilisierung Österreich-Ungarns mussten vielfach die Männer ihre bisherigen Arbeits­plätze in Industrie und Landwirtschaft verlas­sen. Zurück in der Heimat verblieben daher zumeist die Frauen. Viele engagierten sich in freiwilligen Hilfsorganisationen oder meldeten sich zur Kranken- und Verwundetenpflege. An­dere arbeiteten in militärischen Dienststellen als Telefonistinnen und in den Feldpostämtern.

Texte und Fotos dieser Sonderausstellung ba­sieren primär auf der ursprünglich von den Dolomitenfreunden im Museum Kötschach-Mauthen im Jahr 2011 realisierten Sonderaus­stellung »Frauen im Krieg« und wurden durch eigene Sammlungsbestände ergänzt.
 

Historismus und Moderne III

(13.8. bis 8.9.2013)

Krieg Immer Krieg – Rudolf Kobald
Das alte Dilemma: Den Krieg gewinnen und den Frieden verlieren. Wobei sowohl der Begriff  „Krieg“ als auch der Begriff „Frieden“ nicht über einen gleich bleibenden Mechanismus hinwegtäuschen kann: da wie dort werden Gewinne privatisiert, Verluste sozialisiert. Individuell bleibt immer nur das menschliche Leid – aus wirtschaftlicher Not, Verfolgung, Vertreibung, Krieg. Die Kriegsmetapher muss noch angewendet werden. Auch – oder insbesondere – in der Malerei. Das Bild ist die ständige Repräsentanz, das heißt die beständige Repräsentanz. Es besteht durch die Zeit und macht dadurch die Zeitspuren sichtbar. Verletzungen sind Enthüllungen, Verfinsterungen sind Enthüllungen, das Bild besteht angesichts seiner Vernichtung. Es ist Abdruck, der nicht lügen kann, so wenig, wie der Laut beim Abnehmen einer Totenmaske, so wenig, wie eine Abschiedsgeste, hinter der sich das nicht revidierbare Leben aufbaut.Wie immer sich dieses Leben in der Erinnerung ändert und neue Formen annimmt, wie immer es herüberspricht, was immer hinter einer Abschiedsgeste noch auftaucht – es wird immer gebunden bleiben an den Abdruck der Hand, den Eindruck, des Nicht – Vergessen – Wollen und Erinnerung verbindet. Um diesen Abdruck kommen wir nicht herum, den Abdruck der Verletzlichkeit des Menschen, seines Werkes und seiner Darstellung.
Im Heeresgeschichtlichen Museum wurden hierzu Wer¬ke des Künstlers Rudolf Kobald präsentiert, der sich mit dem Thema »Krieg in der Kunst« inten¬siv auseinandersetzt. Um den Kontext zwischen Historismus und Moderne zu veranschaulichen, werden ergänzend dazu Werke von Kriegsma¬lern des k.u.k. Kriegspressequartiers ausgestellt, u. a. von Albin Egger-Lienz (1868-1926), Anton Kolig (1886-1950), Ferdinand Andri (1871-1956), Eugen Remsey (1885-1980) und Armin Horowitz (1880-1965).
 

175 Years US-Austrian Diplomatic Relations 1838 − 2013

(15.10. bis 27.10.2013)

 Das Jahr 2013 war gekennzeichnet durch den 175. Jahrestag der US-österreichischen diplomatischen Beziehungen. Am 8. Februar 1838 wurde der erste diplomatische Gesandte der Vereinigten Staaten für Wien ernannt, Henry A. Mühlenberg, aus Pennsylvania. Die Habsburger Monarchie reagierte darauf unmittelbar durch die Entsendung des Gesandten Wenzel Philipp Baron von Mareschal, der sein Beglaubigungsschreiben an Präsident Martin Van Buren im Oktober 1838 übergab. Mühlenberg und von Mareschal wurden mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern betraut.

Im Jahr 2013 gedachte die US-Botschaft in Wien an diese 175 Jahre US - österreichischen Beziehungen mit einer Multi-Media- Ausstellung und einer Reihe von Veranstaltungen. Viele österreichische und amerikanische Historiker und Wissenschaftler haben bereits eine umfassende Dokumentation dieser Jahre zusammengetragen, die nunmehr in einer Ausstellung die Highlights dieser 175jährigen Beziehung beleuchten so

Seelen der gewesenen Zeit − Historische Schätze der Bibliothek

(3.12.2013 bis 31.8.2014) 

Bücher sind die Seelen der gewesenen Zeit“, meinte einmal der schottische Gelehrte Thomas Carlyle. Die Bibliothek des Heeresgeschichtlichen Museums besitzt viele dieser kostbaren und einzigartigen Werke. In der Sonderausstellung „Seelen der gewesenen Zeit“ werden einige von ihnen präsentiert. Die älteste „Seele“, mit dem Erscheinungsjahr 1555, ist beinahe ein halbes Jahrtausend alt, die jüngste gerade einmal zwei Jahre. In der Ausstellung werden auch die Veränderungen in der nunmehr schon mehr als 120-jährigen Bibliotheksarbeit im Museum und die Arbeit der Buchrestaurierung präsentiert.

In den Dependancen

Luftfahrt im Ersten Weltkrieg

Die neue Dependance des HGM/MHI am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg bot sich hervorragend an, um dort eine Sonderausstellung zum Thema Luftfahrt bzw. Luftkrieg im Ersten Weltkrieg durchzuführen. Zahlreiche historische technische Exponate wie auch Objekte aus dem Besitz verschiedener Kampfflieger des Ersten Weltkrieges wurden präsentiert, zum einen als ideale Ergänzung zu der dortigen Dauerausstellung, zum anderen aber auch, um das Publikum darauf aufmerksam zu machen, dass bei der Neugestaltung der Saalgruppe Erster Weltkrieg im Heeresgeschichtlichen Museum auch diesem Thema breiter Raum gewidmet und eine völlig neu gestaltete Ausstellung dazu aufgebaut wird. 

Dröhnende Motoren

Im Hangar 8 drehte sich alles um die Rennen von damals sowie den "Grundstein des österreichischen Formel 1-Zirkusses" , denn 1964 wurde am Flugplatz das erste offizielle Formel 1-Rennen Österreichs gefahren. Rindt, Stirling Moss, Graham Hill, Jack Brabham und viele andere bekannte Piloten waren an den Bewerben beteiligt und wurden in der Ausstellung den Besuchern wieder in Erinnerung gerufen. Der Schwerpunkt wurde Jochen Rindt gewidmet, der schon damals Tausende Motorsportbegeisterte nach Zeltweg zog. Neben dem von ihm gesteuerten Formel 2-Brabham sahen die Besucher auch einen Formel 1-Cooper Baujahr 1956. Eine Fotodokumentation der Rennen von 1957 bis 1968 sollte einen Eindruck vom Geschehen am Flugfeld vermitteln. Filmaufnahmen sowie eine Dokumentation zum Thema "Das Leben und Sterben von Jochen Rindt" rundeten die Schau ab.

2014

„Ich krieg Dich – Kinder in bewaffneten Konflikten“

(4.2. bis 24.2.2014)

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen gibt es aktuell rund 300.000 Kindersoldaten, die hauptsächlich in Afrika missbräuchlich in die Konflikte miteinbezogen werden. Die Vereinten Nationen widmen sich seit mehreren Jahren dieser Problematik und erklärten den 12. Februar zum Red Hand Day – dem Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Auf das schreckliche Schicksal dieses nach wie vor vielfach gegenwärtigen Phänomens machte Anfang des Jahres 2014 erneut eine kleine Ausstellung aufmerksam, welche dem Museum dankenswerter Weise vom Verein World Vision zur Verfügung gestellt worden war. In einem nicht minder aufwendigen Rahmenprogramm versuchte das museumspädagogische Team des Hauses seinerseits den am Programm teilnehmenden zahlreichen Schülerinnen und Schülern in Form von Vorträgen ehemaliger Kindersoldaten, Videos sowie zahlreicher, intensiv genutzter Workshops, erneut die Aufmerksamkeit auf dieses  Thema auch einer breiteren Öffentlichkeit in Österreich zu lenken.

Neueröffnung der Saalgruppe WK I

(permanente Ausstellung ab 28.6.2014)
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges jährt sich im Jahr 2014 zum 100. Mal. Das Heeresgeschichtliche Museum/Militärhistorische Institut in Wien nahm dies zum Anlass, seine der Thematik des Ersten Weltkrieges gewidmeten Ausstellungsräume neu zu konzipieren.

Neben der chronologischen Gliederung sind dabei insbesondere räumliche, zeitliche und thematische Schwerpunkte des Zeitabschnittes von 1914 bis 1918, oftmals als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet, berücksichtigt worden. In verschiedenen „Querschnitts“-Bereichen werden unter anderem folgende Themenkreise wie „Kriegsbegeisterung & Ausmarsch 1914“, „Verwundung und Tod“, „Pfl ege und Trauer“, „Frau im Krieg“, „Kriegspropaganda“ oder „Kriegserinnerung“ behandelt.

Aufgrund der gerade für den Zeitabschnitt von 1914 bis 1918 sehr reichhaltigen Sammlungsbestände des HGM/MHI können der Öffentlichkeit ganz besondere Unikate, wie etwa die Objekte zum Attentat von Sarajevo (Automobil, Uniform des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand), eine 38 cm Haubitze, eine Panzerkuppel der Festung Przemysl oder auch das Kolossalgemälde von Albin Egger-Lienz „Den Namenlosen 1914“ gezeigt werden.

Abgesehen von diesen besonderen historischen Stücken wurde bei der Neugestaltung der Saalgruppe Erster Weltkrieg vor allem danach gestrebt, Neuerwerbungen sowie bis dato noch nie gezeigte Exponate in die neue Präsentation zu integrieren, um den Besucherinnen und Besuchern ein möglichst umfangreiches Bild des damaligen Geschehens bieten zu können.

50 Years UNFICYP: in appreciation

(21.10. bis 2.11.2014)

Anlässlich des 50 Jahrestages der Verabschiedung der Resolution 186 durch den UN-Sicherheitsrat (4. März 1964) und der Entsendung von Friedenstruppen nach Zypern (United-Nations Force In Cyprus – UNFICYP) übernahm das Museum 2014 eine vom zypriotischen Pressedienst zusammengestellte Sonderfotoausstellung, die sich der Entwicklung dieses inzwischen 50-jährigen Einsatzes widmete. Aufgrund der langjährigen Beteiligung an diesem Einsatz durch Soldatinnen 
und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres war es nicht zuletzt ein Anliegen, nicht nur an dieses Engagement zu erinnern, sondern vor allem erneut die wichtige – nicht zuletzt auch internationale Bedeutung der Friedenseinsätze von Angehörigen des Österreichischen Bundesheeres hervorzuheben. Insgesamt versahen im Rahmen von UNFICYP rund 15.300 österreichische Blauhelme ihren Dienst auf der Insel Zypern, allein 15 von ihnen verstarben im Laufe dieser Mission.
Gerade auch ihnen gedachten viele Kameraden der Vereinigung Österreichischer Peacekeeper bei der Eröffnung der Sonderausstellung.

2015

Çanakkale/Gallipoli 1915-2015 - Der Weg vom Krieg zum Frieden

(22.9. bis 10.1.2016)

1915: Der Erste Weltkrieg tobte auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen von Mesopotamien bis zur Westfront und auf allen Weltmeeren. Das Osmanische Reich war Ende 1914 auf Seite der Mittelmächte in den Krieg eingetreten. Da auf dem Hauptkriegsschauplatz, der Westfront, eine Pattsituation eingetreten war, suchten die Strategen der Ententemächte ihre Situation dadurch zu verbessern, dass das Osmanische Reich gezwungen werden sollte, aus dem Krieg auszuscheiden. Dies sollte den Druck von Russland nehmen und Österreich-Ungarn sowie dem Deutschen Reich den Verlust eines wichtigen Bündnispartners bescheren. Dazu planten die Ententemächte einen Angriff von Marineverbänden durch die Meerenge der Dardanellen in die Marmarasee. Die Strategen der Entente nahmen an, dass die osmanische Regierung, mit der überlegenen maritimen Macht der vereinigten französischen und britischen Flotte konfrontiert, kapitulieren würde.

Die Marineoperation von Gallipoli/ Çanakkale begann am 19. Februar 1915 mit der Beschießung der Befestigungsanlagen am Eingang der Meeresstraße durch Seestreitkräfte der Entente. Obwohl sie einen raschen und leicht zu erringenden Erfolg erwartet hatten, machten die Alliierten nur langsame Fortschritte gegen osmanische Minenfelder und Küstenartillerie, welche durch die Schiffsgeschütze nicht niedergekämpft werden konnten. Nach einer Serie von Durchbruchsversuchen durch die Dardanellen endete ein letzter Versuch am 18. März 1915 in einer Niederlage der Ententekräfte und dem Verlust mehrerer Dreadnoughts.

Um der Flotte der Ententemächte den Durchbruch durch die Dardanellen zu erleichtern, wurde am 25. April 1915 alliierte Infanterie auf der Halbinsel Gallipoli angelandet. Rund 75.000 Soldaten des britischen Empires und Frankreichs, inklusive Australiens und Neuseelands, landeten an den Stränden von İlyasbaba Burnu/Cape Helles, Kum Kale und Gaba Tepe. Die Operation erstarrte bald in einer Pattsituation. Die Truppen der Entente konnten nicht vordringen, und die osmanischen Verbände waren nicht imstande, sie ins Meer zurückzudrängen. Die Anfangsphase der Kämpfe endete mit der Erschöpfung und hohen Verlusten beider Seiten.

Im August unternahmen die Alliierten einen weiteren Durchbruchsversuch aus dem Raum Gaa Tepe und Cape Helles und weitere Anlandungen bei Suvla Bay. Diese Offensive scheiterte nach heftigen Kämpfen und die Pattstellung konnte nicht aufgehoben werden, wobei britische Truppen bei Suvla Bay eingekesselt blieben. Beide Seiten erlitten überaus hohe Verluste, ohne dass bei Gaba Tepe oder Cape Helles ein Erfolg erzielt worden wäre. Die Operation zog sich über den Herbst bis in den Winter hinein. Schließlich planten die Alliierten den Rückzug, nachdem sie erkannt hatten, dass sie an den Dardanellen keinen Erfolg haben würden. Die Australier und Neuseeländer (ANZACs) verließen die Halbinsel Gallipoli im Dezember, die britischen und französischen Truppen wurden im darauffolgenden Jänner evakuiert.

Der Feldzug auf Gallipoli und die Marineoperation vom Februar/März 1915 forderte ca. eine halbe Million Verluste, ohne dass es gelungen wäre, das Osmanische Reich zu zwingen, aus dem Krieg auszuscheiden. Gallipoli/ Çanakkale ist in der öffentlichen Wahrnehmung in Australien, Neuseeland und der Türkei auch nach einem Jahrhundert immer noch präsent und wurde in jedem dieser Länder zu einem zentralen Bestandteil der nationalen Geschichte.

Fotografen des Krieges

(24.6 bis 30.9 2015)

Auswahl von Fotografien von Gustav Brož, Jan Myšička und Jenda Rajman aus der Zeit des Ersten Weltkrieges.

Die Ausstellung „Fotografen des Krieges“ stellt drei von fünf der großen tschechischen Fotografen des Ersten Weltkriegs vor, Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee, deren Sammlung an Negativen und Fotografien fast 90 Jahre unentdeckt blieb. Es handelt sich dabei um einen Fund von Weltrang, da die Geschichte der Fotografie nur sehr wenige konkrete Namen von Fotografen aus dem Ersten Weltkrieg kennt, geschweige denn ihr komplettes Werk. Daher sind die tschechischen Soldaten-Fotografen vollkommen einzigartig. Dank einiger glücklicher Umstände kam der Kurator der Ausstellung zu hunderten Glas- und Planfilmnegativen von Rajmans Enkel Pavel Hančar.

Historismus und Moderne IV

(25.3. bis 21.6.2015)

Prof. Albert Hoffmann
Im Heeresgeschichtlichen Museum werden Werke des Künstlers Prof. Albert Hoffmann präsentiert, der sich anlässlich des Gedenkjahres 2014 intensiv mit der Thematik der Kunst im Ersten Weltkrieg auseinandersetzte. Um den Kontext zwischen Historismus und Moderne zu veranschaulichen, werden ergänzend dazu u. a. Werke von Kriegsmalern des k.u.k. Kriegspressequartiers ausgestellt,
u. a. von Alexander Pock (1871-1950), Adolf Helmberger (1885-1967) und Albin Egger-Lienz (1868-1926). Prof. Albert Hoffmann wurde am 15. Mai 1945 geboren und erhielt seine Ausbildung bei Prof. Michael Haas. Seit Beginn der 90-er Jahre realisierte Albert Hoffmann zahlreiche Ausstellungen seiner Werke, Malseminare & Malreisen im In- und Ausland. Er ist Ausbildungsleiter an diversen Volkshochschulen, wie z. B. in Salzburg oder Baden sowie Leiter der Malschule im Schloss Gloggnitz. Heute findet man seine Werke in nationalen und internationalen Ausstellungen und Galerien. Die Vielfalt seiner Techniken umfasst u. a. Aquarell, Öl und Acryl, sowie Grafik. Ausstellungen (Auswahl): Niederösterreichisches Landesmuseum (1996), Galerie im Zentrum (Wien 1997), Kulturamt der Stadt Baden  (1998), Casino Salzburg Schloss Klessheim (2001), ORF-Zentrum (Wien 2002), Weatherburn Gallery Naples (Florida USA 2003), Schloss Schönbrunn (Wien 2006), Landhausgalerie Graz (2009), Bezirksmuseum Innere Stadt (Wien 2011), Vatikan (Rom 2014).

Belarus im Ersten Weltkrieg

(14.1. bis 15.3.2015)

Die Fotoausstellung „Belarus im Ersten Weltkrieg“, welche vom Historischen Nationalmuseum der Republik Belarus vorbereitet und zusammengestellt wurde, hat es sich zum Ziel gesetzt, das Gedenken an den Großen Krieg vor 100 Jahren fortzusetzen und die regionalen Auswirkungen und Folgen nicht zuletzt an Hand einer Spezialausstellung zu dokumentieren.  Insgesamt 86 Fotos welche aus verschiedenen Museumsarchiven der Republik Belarus sowie von einzelnen privaten Sammlern stammen beleuchten das Leben in der Stadt sowie am Land in einem Gebiet, welches durch die Kriegshandlungen des Ersten Weltkriegs unmittelbar selbst betroffen war, dessen Bevölkerung unmittelbar zwischen die Fronten geriet und für die der weitere Kriegsverlauf nicht zuletzt auch vor allem geopolitische Konsequenzen haben sollten

2016

Die Gedächtniskirche des Heiligen Geistes in Javorca – Hundert Jahre Friedensbasilika

(03.11.2016 - 27.11.2016)

Vor hundert Jahren bauten die Soldaten der 3. Gebirgsbrigade des XV. österreichisch-ungarischen Korps am Rande des Schlachtfeldes der Isonzofront eine Gedächtniskirche nach der Idee und den Plänen des Wiener Künstlers Remigius Geyling. Am 1. November 1916 erfolgte die Einweihung derselben. Nachdem die Kirche durch ein Erdbeben 1998 stark beschädigt worden war, erfolgten 2004, 2005 und 2016 dringend notwendige Renovierungen. Javorca befindet sich auf dem Weg des Friedens und ist heute ein Ort der Zusammenkunft und der Erinnerung an die Gefallenen der Isonzofront. Diese einzigartige Perle des Jugendstils, dieses Friedensdenkmal und Symbol der Eintracht, das trotz der schwierigen Umstände in der unerbittlichen Gebirgsumgebung seine Gestalt und seine Bestimmung aufrechterhält, lädt zur Besichtigung und zum Nachdenken über seine zerbrechliche und erschütternde Antikriegsbotschaft ein und ermahnt uns, nicht zu vergessen, dass der Frieden nicht ohne Bemühungen erreicht werden kann.

Wem gehört Polen

(04.11.2016-27.11.2016)

Anhand von 60 ausgewählten Propagandapostkarten aus Deutschland, Österreich-Ungarn, Rußland, Polen und Frankreich zeigte die Ausstellung der Situation und Stimmung der Polen während des Ersten Weltkrieges auf und veranschaulichte deren komplizierte Stellung in der internationalen Politik. Die Auswahl der Karten basierte im Kern auf einer Privatsammlung, die durch einige Exemplare aus polnischen Museumsbeständen ergänzt wurde. Das Ziel dieser Ausstellung war, einen einigermaßen verläßlichen Querschnitt damals gebräuchlicher Motivgruppen zu geben und so einen raschen Überblick über die während des Ersten Weltkrieges propagierten Polenbilder zu ermöglichen.

The Graves are nice this time of year

(27.09.2016 bis 30.10.2016)

Die Erinnerungslandschaft des Ersten Weltkrieges in Flandern darstellen und sie zugleich öffnen und befragen‘. Das war der Auftrag, den Jimmy Kets vom Flämischen Friedensinstitut, dem Flämischen Parlament und dem Rat der Flämischen Gemeinschaftskommission anlässlich der Gedenkfeiern von 100 Jahren Erster Weltkrieg erhielt. Nicht nur das ehemalige Frontgebiet, sondern auch der Rest des damals besetzten Landes sind übersät von Spuren des Krieges oder des Gedenkens und der Erinnerung daran. . Die Spuren sind groß oder klein, auffällig oder in Vergessenheit geraten, überbelichtet oder nahezu ignoriert. Auch die Landschaft der Gedenkaktivitäten ist breit gefächert: von Zeremonien über politisch geladene Veranstaltungen, von persönlicher Trauer bis hin zu Re-Enactments. Dies alles erzählt uns ehrlich und unvermeidlich, auf wie viele verschiedene und manchmal gegensätzliche Arten wir heute gedenken und uns erinnern.

The graves are nice this time of year stellt eingebürgerte, traditionelle Formen von Gedenken und Erinnerung in ein anderes Licht, bringt vergessene Elemente an die Oberfläche und zeigt neue Wege auf. Die Fotos regen zur Reflexion über das Gedenken und die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg an und erwecken diese Erinnerung auch zum Leben. Die Ausstellung gibt uns mit anderen Worten eine andere, innovative und dynamische Sicht auf das Gedenken an den Großen Krieg.

125 Jahre Heeresgeschichtliches Museum

(26.5.2016 bis 11.9.2016)

Am 25. Mai 1891 wurde das damalige k.u.k. Heeresmuseum durch einen Besuch Kaiser Franz Josephs offiziell eröffnet. Die 125jährige Wiederkehr dieses Ereignisses war für das Heeresgeschichtliche Museum Anlass, sich mit der eigenen wechselvollen Geschichte im Rahmen einer temporären Ausstellung auseinanderzusetzen, die von 25. Mai bis 11. September dieses Jahres zu sehen war.   Als Ausgangspunkt der Reise durch die Museumsgeschichte wurde jedoch nicht erst das Jahr 1891 gewählt, sondern der Blick bis ins Jahr 1848 geworfen. Denn die bürgerliche Revolution jenes Jahres hatte den Anstoß für den Bau des Arsenales in Wien gegeben und damit auch zur Errichtung des Museumsgebäudes des heutigen HGM geführt, welches somit der älteste als solcher errichte Museumsbau Wiens ist. 
In acht an wesentlichen Zäsuren der Geschichte des HGM orientierten Abschnitten wurde den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung sodann ein Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Gegebenheiten der Museumsentwicklung geboten. Wenngleich für jeden Zeitabschnitt die jeweils am relevantesten erscheinenden Aspekte beleuchtet wurden, war es ein übergreifendes Anliegen, zu rekonstruieren, nach welchen Gesichtspunkten gesammelt wurde, wie die zeitgenössischen Ausstellungen aussahen und welche museumsdidaktischen Mittel dabei jeweils zum Einsatz kamen.


Vermittelt wurden diese Inhalte durch Überblickstexte zu jedem der acht Zeitabschnitte  und eine Kombination aus historischem Bildmaterial und dreidimensionalen Exponaten. So manches der gezeigten Objekte war überhaupt noch nie oder seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen gewesen – so wie etwa ein Diorama der zweiten Schlacht von Custo(z)za, das von 1891 bis Anfang der 1930er Jahre einen Teil des heutigen Franz-Josef-Saals dominiert hatte oder eine kunstvoll gestaltete vierläufige Radschlosspistole, die bereits seit 1869 im Vorgängermuseum des Heeresmuseum ausgestellt gewesen war, seit Ende des Zweiten Weltkrieges jedoch nicht mehr gezeigt worden ist. Andere Objekte wurden in der Sonderausstellung in einen neuen Kontext gestellt und erschienen so in ungewohntem Licht – etwa die auch sonst in der Dauerausstellung ausgestellten Gerätschaften derer sich Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth 1856 bei den Feierlichkeiten zur Schlusssteinlegung des Arsenals bedient hatten.


Jedenfalls wies jedes der ausgewählten Objekte einen besonderen, mitunter auch symbolischen Aussagewert in Bezug auf einen bestimmten Aspekt der Geschichte des Heeresgeschichtlichen Museums auf, der so auf unmittelbare Weise sinnlich greifbar zu werden vermochte. Einen vertiefenden Einblick in das Erscheinungsbild des Museums und seiner Ausstellungen der jeweiligen Periode boten wiederum Monitore die in den meisten der Ausstellungsabschnitte Verwendung fanden und zeitgenössische Fotografien und andere bildhafte Darstellungen enthielten. Parallel zu alldem präsentierte eine friesartig rundum an den Wänden des Sonderausstellungsraum verlaufende Porträtreihe einen Überblick über all jene Museumsleiter und Direktor, welche die Geschicke des Museums von 1891 bis zur Gegenwart wesentlich geprägt hatten.

Çavê min -­ mein Auge

(1.2.2016 - 10.3.2016)


BILDER- und FOTOAUSTELLUNG und Installation

Derzeit gibt es in vielen Ländern  Krisen und Kriege, die Menschen dazu veranlassen ihre Heimat zu verlassen und zu flüchten. Durch die Medien bekommt die Bevölkerung in Österreich einen Eindruck und einen Überblick der Situation zu den unterschiedlichen Brennpunkten der Welt.

Mit diesem Projekt ist es uns ein Anliegen, das Geschehen rund um Flucht und Krieg durch die Augen der Kinder zu verdeutlichen und in ihrer Nacktheit zu präsentieren.

Nurdane Türkmen, Kulturarbeiterin mit künstlerischer Ausbildung und Freizeitpädagogin, arbeitete mit  Kindern aus Suruc im Dezember 2014 und im April 2015 je zwei Wochen lang. Bei ihrem zweiten Aufenthalt hat sie die Stadt Kobanê besucht. Mit einer spielerischen Herangehensweise hat sie die Kinder zu Wort kommen lassen, in Zeichnungen, Fotos und Filmmaterial.
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Kinderzeichnungen

Das Ziel der Arbeit war vor allem die Kinder selbst zu Wort kommen lassen. Die Ausstellung fokussiert auf kindlichen Sichtweisen zu Krieg und Flucht sowie auf den Alltag in einer zerstörten Stadt und im Flüchtlingscamp.

Zu folgenden Themenstellungen wurde mit den Kindern gearbeitet:

"Meine Familie und Ich"
Die Darstellung der eigenen Familie, wobei die Kinder sich selbst mit einem Punkt auf den Bildern markieren sollten. Ziel dabei war, die Familienstrukturen aufzustellen, und die Einschätzung der eigenen Position sichtbar zu machen.

"Ein malerisches Selbstportrait"
Die Möglichkeit der Selbstpräsentation der Kinder stand hierbei im Mittelpunkt.

"Freie Themengestaltung"
 Ein freies Thema, das den Kindern erlaubte, die thematische Einbettung des Bildes selbst zu bestimmen und es nach ihren eigenen Vorstellungen zu malen. Ziel war Aufschluss darüber zu erhalten, womit sich die Kriegskinder beschäftigen, was sie erlebt haben und wie sie damit umgehen. Die von den Kindern getroffene thematische Auswahl brachte viele sehr düstere Kriegsbilder hervor.

Fotoausstellung

Die Fotos nähern sich den Alltagssituationen der Kinder im Flüchtlingslager und in der zerstörten Stadt Kobanê. Fotografinnen und Fotografen:
Rasim Aslan
Yasin Akgül
Veysi Altay
Maryam Ashrafi
Ilham Cengiz
Evrim Eseryel
Sylvio Hoffmann
Kadri Kurt
Nurdane Türkmen

Wanderausstellung Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg

Die Wanderausstellung beruht auf dem Grundgedanken, dass sich die Beschäftigung mit wichtigen Themen der Geschichte nicht alleine auf die jeweiligen Gedenkjahre oder Jahrestage beschränken darf, sofern sie mehr sein soll als bloßes Ritual. Daher hat sich das HGM entschlossen, eine kompakte, niederschwellig zugängliche Wanderausstellung zum Ersten Weltkrieg gerade zu einem Zeitpunkt zu konzipieren, an dem die allgemeine Aufmerksamkeit für diesen Abschnitt der Geschichte, nach der Überfülle an diesbezüglichen Angeboten während des Gedenkjahres 2014, nachzulassen beginnt. Sie ist als Angebot an Dienststellen und Einheiten des Österreichischen Bundesheeres wie auch Schulen gedacht und soll – da unmittelbar am Arbeitsplatz oder in der Schule
beiläufig zu besichtigen - eine zwanglose in den Alltag integrierbare Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten des umfassenden Phänomens „Erster Weltkrieg“ bieten.
Die Grundperspektive der Ausstellung ist jene der Geschichte Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg. Innerhalb dieses Bezugsrahmens wurde jedoch versucht eine Vielfalt an Themen auf insgesamt sechzehn Schautafeln aufzugreifen. Bewusst wurde daher auf eine strikt chronologische Wiedergabe militärischer Ereignis- und Operationsgeschichte verzichtet und stattdessen angestrebt, unter lediglich loser chronologischer Anlehnung sechzehn Aspekte ausführlicher vorzustellen

In den Dependancen:

Unter Barbaras Patronanz

(30.4. bis 16.10.2016)

Die Sonderausstellung beschäftigte sich mit der 60-jährigen Geschichte der Fliegerabwehr im Österrei-chischen Bundesheer. Gezeigt werden neben Fliegerabwehrkanonen auch Radargeräte, fliegertechnische Geräte, Uniformen und Ausrüstungsgegenstände der Fliegerab¬wehrtruppe. Zahlreiches Bildmaterial rief dabei Erinnerungen an das 60-jährige Bestehen der Fliegerabwehr wieder wach!
 

Dröhnende Motoren« -Motorradrennen am Fliegerhorst Zeltweg

(10.06. bis 16.10.2016)
Die Sonderausstellung widmete sich der Geschichte des Motorrad-Rennsports in Zeltweg. Unter dem Titel »Dröhnende Motoren – Motorradrennen am Fliegerhorst« werden neben historischen Motorrädern auch Ausrüstung und Erinnerungsstücke aus der Anfangszeit des Motorrad-Rennsports gezeigt.
 

2017

Museumsding“ gekauft, geschenkt, vermacht – Neuerwerbungen der Jahre 2007 bis 2017

(28.3 bis 29.10.2017)

Die vornehmlich im 19. Jahrhundert geschaffenen Militärmuseen dienten seinerzeit vorrangig der Zurschaustellung von Waffen, Uniformen und Fahnen der eigenen Armee und einer ungeheuren Vielzahl auf den Schlachtfeldern „erworbener“ Beutestücke. Damit reihten sie sich gleichsam in die scheinbar bewährte Tradition historischer Zeughäuser und Rüstkammern, wo mit Besitz geglänzt und insbesondere mit der Fülle an Objekten beeindruckt werden sollte. Mit dem primären Fokus auf die Leistungen der heroisierten Feldherren – unter allfälliger Berücksichtigung der technischen und organisatorischen Entwicklung der Armeen – blieb kaum Zeit und noch viel weniger Platz, um sich etwa auch mit dem Schicksal des einfachen Soldaten und seinem „militärischen Alltag“ zu beschäftigen. Umgekehrt erscheinen uns aber gerade heute die mitunter einfachen, alltäglichen Gegenstände umso eindrucksvoller. Sie in Ausstellungen vorrangig zu präsentieren, ist vielfach nicht mehr möglich, da sie in der Vergangenheit als nicht „sammlungswürdig“ befunden und deshalb auch nicht aufgehoben wurden.
Es zählt daher auch heute nach wie vor zu den schwierigsten Aufgaben der Museumskuratoren, zu entscheiden, womit künftig Ausstellungen für nachfolgende Generationen gestaltet werden können, um letztlich „die“ Geschichte zu dokumentieren und zu veranschaulichen. Aus der Fülle von Objekten das jeweils „Richtige“ auszusuchen, bleibt eine denkbar schwierige Aufgabe. Alles sammeln und bewahren zu wollen, ist schlichtweg unmöglich. Umgekehrt sind „Sammlungslücken“ im Nachhinein kaum und wenn, dann nur unter Einsatz entsprechend hoher finanzieller Mittel zu schließen. Daher gilt es sorgsam und mit entsprechendem Verständnis auszuwählen, wobei der „Wert“ eines Objektes oft auf sehr unterschiedlichen Kriterien basiert. Die entscheidende „(Aus-)Wahl“ geschieht keineswegs willkürlich, sondern beruht stets auf den museumseigenen Sammlungsdirektiven, die im Fall des Heeresgeschichtlichen Museums seit seiner Gründung auf die Aufarbeitung und Dokumentation der österreichischen Militärgeschichte ausgerichtet sind. 
Das Museum verfügt aktuell über einen Sammlungsbestand von rund 1,3 Millionen Objekten, welche seit 1885 sorgsam ausgewählt bzw. für die Sammlungen erworben wurden und letztlich über die Epochen bewahrt werden konnten. Jährlich kommen in etwa 4.500 neue Objekte hinzu, wobei die Sammlungen durch Ankäufe und Zuweisungen, vor allem aber durch Schenkungen von Privatpersonen erweitert werden. Oft glaubt man, dass nur „alte“ und besonders bedeutsame Objekte Eingang in die musealen Sammlungen finden dürfen. Tatsächlich sind es aber oft einfache, alltägliche Gegenstände wie etwa ein aus Holz angefertigtes Schachspiel eines Kriegsgefangenen oder ein privat angelegtes Fotoalbum, die uns die Schicksale vergangener Zeiten näherbringen, persönliche Bezüge herstellen und somit die Erinnerung bewahren helfen. 
Die neue Sonderausstellung präsentiert einen qualitativen und – dem geringen zur Verfügung stehenden Raum geschuldet – lediglich fragmentarischen Querschnitt von insgesamt 78 Objekten aus den während der letzten zehn Jahre knapp 48.000 erfolgten Neuerwerbungen des Museums. Davon konnte bislang tatsächlich nur ein kleiner Teil in die permanente Präsentation des Museums integriert werden, andere wiederum unterstützen als Leihgabe externe Ausstellungsvorhaben. Aber auch wenn der Großteil der Objekte in den Depots der Sammlungen noch auf seinen „Einsatz“ harrt, so ist ihnen allen eines gemein: Sie bleiben für zukünftige Generationen erhalten und helfen uns dabei, „unsere“ Geschichte zu erzählen.

Mazedonien und die Mazedonier im Ersten Weltkrieg

(24.5. bis 16.6.2017)

Seit 2014 – insbesondere im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Präsentation des Ersten Weltkrieges – ist es für das Museum ein Anliegen nicht nur aus der rein „nationale“ Perspektive die Geschichte des Krieges den Besucherinnen und Besuchern näher zu bringen, sondern vor allem auch zu versuchen, andere Kriegsteilnehmer einzuladen, um primär ihre Sicht der Geschehnisse zu präsentieren, um auf diese Weise das Geschichtsbild zu erweitern. Neben Sonderausstellungen aus Weißrussland, Polen, der Tschechoslowakei, der Darstellung der Kämpfe um bzw. auf Gallipoli bzw. den Verlustreichen Kämpfen in Flandern wurde im Jahre 2017 gemeinsam mit dem mazedonischen Militärmuseum die Geschichte dieser Region unmittelbar vor und während des Ersten Weltkrieges dokumentiert.  

In den Dependancen:

Militär-Aeronautische Anstalt Fischamend im Militärluftfahrtmuseum Zeltweg/Hangar 8 

(28.04. bis 16.10.2016)

Von 1893 bis 1908 in der Nähe des Arsenals in Wien beheimatet, wurde die Forschungsanstalt im Jahr 1909 nach Fischamend übersiedelt. Dort wurde die Anlage bis 1918 immer weiter ausgebaut, wodurch schließlich die Generierung bahnbrechender Forschungsergebnisse und Entwicklungen möglich wurde. In Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend (ILF) wurden besonders diese letzten 10 Jahre und die bedeutendsten Leistungen der MAA im Rahmen einer Ausstellung nachgezeichnet, wobei sich für die Besucher des Militärluftfahrtmuseums hier auch zum ersten Mal die Gelegenheit ergab, an speziellen Sonntagsführungen durch die Sonderausstellung teilzunehmen. Neben dieser Ausstellung zur MAA Fischamend stieß bei den Besuchern auch der neu gestaltete Raum zur Geschichte des Fliegerhorstes Hinterstoisser auf großes Interesse