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Vom Dreißigjährigen Krieg bis Prinz Eugen

Ausgestellte Ritterrüstungen

Die Entstehung einer Großmacht im 17. Jahrhundert

ACHTUNG! Aufgrund von Reparaturarbeiten sind Teile des Bereichs 30 jähriger Krieg bis Prinz Eugen ab 20.11 nur eingeschränkt zu besichtigen! 

Die ersten Abschnitte der Ausstellung widmen sich Europa im 16. und 17. Jahrhundert.

Der Kampf um Macht, Territorien und Einfluss führte immer wieder zu kriegerischen Konflikten, in denen das Heilige Römische Reich, dessen politisches Zentrum sich nun endgültig in die Habsburgermonarchie verschoben hatte, eine wichtige Rolle spielte.

Mittelpunkt der Konflikte waren der Kaiser, die Reichsfürsten und die Stände. Der Dreißigjährige Krieg markiert einen vorläufigen Höhepunkt.

Mit den Veränderungen im Gefüge der europäischen Mächte gingen Veränderungen des Militärwesens Hand in Hand. Die mittelalterlichen Ritterheere gehörten der Vergangenheit an. Stattdessen beherrschten die Söldner die Schlachtfelder.

Die kaiserlichen Heere, die bis zum Dreißigjährigen Krieg uneinheitlich ausgerüstet und jeweils nur für Feldzugsdauer angeworben worden waren, wurden in ein dauernd besoldetes „stehendes“ Heer überführt.

Große Heere von bis zu 100.000 Soldaten mussten mit modernen und teuren Waffen ausgestattet werden, was ein finanzielles Hauptproblem darstellte. Die Finanzierung dieser Truppenmassen erfolgte wegen der chronischen Geldnot des Kaisers zum Teil durch sogenannte Kriegsunternehmer. Einer davon war Albrecht von Wallenstein (1583-1634), Herzog von Friedland und Sagan, einer der bedeutendsten Feldherren seiner Zeit. 
Wallenstein trug wie kein anderer dazu bei, im Dreißigjährigen Krieg die kaiserlichen Truppen siegreich zu führen. Ihm gelang es, eine neuerliche militärische Wende herbeizuführen: In der Schlacht bei Lützen 1632 konnten sich die von ihm geführten kaiserlichen Truppen erstmalig in gänzlich offener Feldschlacht gegen ein von Gustav II. Adolf befehligtes Heer behaupten. In dieser Schlacht fiel der schwedische König.

Der Krieg zog sich noch über 16 Jahre hin und endete erst mit dem Frieden von Münster und Osnabrück im Jahr 1648.

Osmanische Kriege

Während des Dreißigjährigen Krieges blieb es an der Ostgrenze der Habsburgermonarchie ruhig.

Die Osmanen waren im 16. Jahrhundert immer wieder nach Westen und Norden vorgedrungen, und hatten 1529 Wien ein erstes Mal belagert. Sie griffen in die Kämpfe in Mitteleuropa vorerst nicht ein, doch die Sorge vor neuerlichen Vorstößen blieb bestehen: Ostmittel- und Südosteuropa gehörten nach wie vor zum Osmanischen Reich.

Erst in den 1660er-Jahren drangen die Osmanen wieder nach Westen vor. Sie wurden am 1. August 1664 bei St. Gotthard an der Raab (Mogersdorf) von einem europäischen Heer unter dem kaiserlichen Feldmarschall Raimund Fürst Montecuccoli (1609-1680) geschlagen.

Gemälde der Belagerung mit einer großen Menge Soldaten, zum Teil auf Pferden, zum Teil bereits gefallen.

Belagerung und Entsatz der Stadt Wien 1683

Belagerung und Entsatz (Befreiung) der Stadt Wien 1683

Juli 1683:
Ein osmanisches Heer unter Großwesir Kara Mustapha (1634 oder 1635-1683) zieht bis nach Wien.

September 1683:
In der sogenannten Entsatzschlacht vor Wien siegen kaiserliche, polnische und Reichstruppen unter dem Oberbefehl des polnischen Königs Johann III. Sobieski (1629-1696) über das türkische Belagerungsheer. Sie bringt die Wende und den Anfang der Zurückdrängung der Osmanen.

1686:
Die Hauptstadt Ungarns, Ofen, wird nach 150-jähriger osmanischer Besetzung befreit. Belgrad wird 1688 eingenommen.
Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736), Herzog Karl V. von Lothringen (1643-1690) und Markgraf Ludwig von Baden-Baden (1655-1707) („Türkenlouis“) überzeugen als kaiserliche Feldherren.

1697:
Prinz Eugen siegt als Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen 1697 bei Zenta an der Theiß.

1699:
Mit dem Frieden von Karlowitz 1699 endet die osmanische Herrschaft im östlichen Mitteleuropa. Ungarn und Siebenbürgen wurden mit der Habsburgermonarchie verbunden.

Österreich war zur Großmacht geworden.