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Feldmarschall Radetzky und seine Zeit

Vitrinen mit Schaufensterpuppen in Uniform, Gemälde, Wappen und Landkarten an den Wänden.

Die Revolution 1848 und Radetzkys Schlachten

Blauer Radetzkys Waffenrock mit Feldmarschalldistinktionen sowie Stulphut für k. k. Generäle mit Federbusch

Radetzkys Waffenrock und daneben ein Stulphut mit Federbusch.

Im Jahr 1848 bedrohte der Ausbruch der Revolution das Habsburgerreich erneut in seiner Existenz.

Das Königreich Sardinien nahm die revolutionären Vorgänge in der Lombardei und in Venetien zum Anlass, Österreich den Krieg zu erklären. In Ungarn formierten sich revolutionäre und nationale Kräfte, die den Marsch auf Wien begannen.

Es bedurfte des Einsatzes aller verfügbaren militärischen Kräfte, um die Revolution niederzuschlagen und auf zwei Schauplätzen Krieg zu führen. Dabei erreichten die Kampfhandlungen in Italien zeitweilig den Charakter eines „Blitzkrieges“. 
Der dortige Oberbefehlshaber Feldmarschall Joseph Wenzel Graf Radetzky besiegte das sardisch-piemontesische Heer in einer Reihe von Gefechten und Schlachten und schloss einen Waffenstillstand.

Dieser Waffenstillstand wurde im Jahr 1849 von Sardinien-Piemont gekündigt.
Radetzky besiegte dessen Armee in den Schlachten von Mortara und Novara erneut, und erreichte damit einen einige Jahre währenden Frieden.

Anders in Ungarn: Die Kämpfe zogen sich den Winter und den Großteil des Jahres 1849 hin und konnten erst durch das Zusammenwirken österreichischer und russischer Truppen beendet werden.

Am 2. Dezember 1848 verzichtete Kaiser Ferdinand I. zugunsten seines Neffen Franz Joseph auf den Thron. Damit begann jene 68 Jahre währende franzisko-josephinische Zeit, an deren Anfang und Ende jeweils Krieg stand.

Die Wandlung zur konstitutionellen Monarchie unter Franz Joseph I.

Nach den Siegen in Italien und Ungarn trachtete der junge Kaiser, das Reich wieder fester zu fügen und eine strenge Zentralgewalt auszuüben.
Es gelang ihm nur teilweise.

Im Lombardo-Venetianischen Königreich verkörperte zwar noch bis 1858 Feldmarschall Radetzky diese Zentralgewalt, doch wurde dieser im Alter von 90 Jahren kurz vor seinem Tod pensioniert.

1859 erlitt Österreich in einem neuerlichen Krieg eine Niederlage gegen das mit Frankreich verbündete Sardinien-Piemont. Nach den Schlachten von Magenta und Solferino musste die Habsburgermonarchie die Lombardei abtreten. Als innenpolitische Konsequenz der Niederlage begann Österreich, sich zu einer konstitutionellen Monarchie zu wandeln. Der Neoabsolutismus erwies sich als nicht mehr zeitgemäß.

Der preußisch-österreichische Krieg 1866

Im Jahre 1864 zog Österreich gemeinsam mit Preußen gegen Dänemark in den Krieg. Der dänische König wollte das dänisch verwaltete, jedoch überwiegend deutschsprachige Fürstentum Schleswig staatsrechtlich in den dänischen Staat integrieren.

Militärische Erfolge

Bei Oeversee und Veile konnten die Österreicher unter Feldmarschallleutnant Ludwig Freiherrn von Gablenz (1814-1874) militärische Erfolge erringen. Holstein kam unter österreichische Verwaltung, Schleswig unter preußische. 
Gegensätzliche Positionen in Bezug auf die Zugehörigkeit der beiden Fürstentümer waren schließlich der Auslöser, dass die schon seit Längerem zwischen Preußen und Österreich bestehende Konkurrenz um die Vorherrschaft im Deutschen Bund zu einem offenen Krieg führte.

Bündnisse gegen Österreich

Am 8. April 1866 schloss Preußen mit dem Königreich Italien ein gegen Österreich gerichtetes Bündnis. Unter dem Kommando von Erzherzog Albrecht siegte die österreichische Südarmee am 24. Juni 1866 bei Custoza.

Nach einer Reihe von unglücklichen Gefechten im Norden kam es am 3. Juli bei Königgrätz zur Entscheidungsschlacht. Die österreichische Armee unter Feldzeugmeister Ludwig Ritter von Benedek (1804-1881) erlitt eine vernichtende Niederlage.

Der Friede von Prag

Der Friede von Prag verdrängte das Kaisertum Österreich endgültig aus dem Deutschen Bund. Es behielt seine Stellung noch in Ostmittel- und Südosteuropa.

Das Gemälde "Batterie der Toten" von Vaclav Sochor (1855-1935) zeigt das Ende einer Kavalleriebatterie des k. k. Feldartillerie-Regiments Nr. 8 in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Im Vordergrund ist eine vierpfündige Feldkanone M.1863 zu sehen

Gemälde "Batterie der Toten" von Vaclav Sochor (1855-1935). Das Gemälde zeigt das Ende einer Kavalleriebatterie des k. k. Feldartillerie-Regiments Nr. 8 in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Im Vordergrund eine vierpfündige Feldkanone M.1863

Der Bruder des Kaisers

Neben den Staatenschicksalen ragen auch immer wieder Einzelschicksale heraus. Wie jenes von Erzherzog Ferdinand Maximilian (1832-1867), der Bruder des Kaisers.

Er nahm im Jahr 1864 über französische Vermittlung die mexikanische Kaiserkrone an. Es gelang ihm jedoch nicht, in Mexiko eine neue habsburgische Dynastie aufzubauen und das Land in Frieden zu regieren. Er unterlag im Kampf gegen mexikanische Truppen unter Benito Juárez (1806-1872), wurde gefangen genommen und 1867 erschossen.

Vitrine mit Schwertern, dahinter ausgestellte Helme, Uniformjacken und Gemälde

Blick in die Ausstellung über Maximilians Kaiserreich in Mexiko